Rudolf Hittmair - Der josefinische Klostersturm

343 fl. zu 3 % mit 837 fl. 5 kr. (obwohl die Interessen von Bayern nicht mehr gezahlt wur- den seit 1777); die Summe der Einnahmen auf 12.780 fl. 24 kr. 1/12 ₰ (im Bericht der Inventurskommission oder der Stiftungshofbuchhalterei erscheint die Gesamt- summe um 10 kr. zu niedrig angegeben). An Ausgaben werden eingesetzt: dem Propst 1500 fl., dem Dechant und Pfarrer 500 fl., dem Kastner und Schaffner 400 fl., dem Kellermeister 300 fl. (bis die Wein- vorräte veräußert sein werden), dem Küchenmeister 300 fl., 8 Kapitularen à 250 fl., dem Lokalkaplan in Münsteuer, so derzeit noch im Stift wohnt, 350 fl., den in Nie- derösterreich befindlichen Stiftsgeistlichen nach der Berechnung des Lehenverwal- ters in Pütten für 1785: 2123 fl. 40 kr., dem Dienstpersonal für die Kommunität und Kirche mit den zu Geld angeschlagenen Verköstigungen 1114 fl. 59 kr., zur Abferti- gung 24 fl., auf Erfordernisse der Stifts-Pfarrkirche 200 fl., auf Passivinteressen 232 fl. 48 kr. 3 1/5 ₰ . Für die Pfarrvikare zu Ort und St. Lamprecht wurde bis zum Erweis eines Kongruaabganges nichts ausgesetzt. Der Propst selbst hatte der Inventurskommission die Verbestandung des Meier- hofes vorgeschlagen (S. 300), auch gebeten das spezifizierte Kirchensilber zur Tilgung der Stiftsschulden und auf dringende Ausgaben verwenden zu dürfen. Die Inventierung bei Ranshofen ergab ein Gesamtvermögen von 329.025 fl. 58 kr. und nach Abzug der Passiven per 59.267 fl. 58 kr. ein reines Vermögen von 269.758 fl. Der jährliche Überschuss berechnete sich aus den Einnahmen per 15.414 fl. 53 kr. % 4 und den Ausgaben per 11.820 fl. 48 kr. 3 ₰ mit 3594 fl. 4 kr. 1 5/8 ₰ . Die Münchner Schulden betrugen 83.011 fl. 39 kr., die ausständigen Zinsen hievon 50.310 fl. Über die Mehrzahl der Inventuren kamen die Berichte an Hof erst im Jahr 1788; über Reichersberg und Ranshofen Ende April 1788; da inzwischen eine Wendung der Dinge mit der Hofverordnung vom 5. April 1788 eingetreten war, sieht der Inventur- bericht von Wirtschaftsanträgen ab. Eybel nimmt zum Schluss seiner Tätigkeit in Stiftsinventierungen Anlass seine Ge- nauigkeit, Pflichteifer und Bescheidenheit zu rühmen, worüber er sich das gute Zeug- nis von den Prälaten und Offizialen der inventierten Klöster hat geben lassen; die übrigen Individuen seien ohnehin zu allen Klosterveränderungen so indifferent, als man es auch bei allen Bewohnern des Landes dahin gebracht habe, dass keine Klos- terveränderung mehr ein Aufsehen mache. 82. Die Inventare der in Selbstadministration versetzten Stifte. Die anbefohlene Inventierung der noch bestehenden Stifte und Klöster wurde Anlass auch die schon 1784 angeordnete, im Jahr 1785 als fehlerhaft be- mängelte Inventierung der in Selbstadministration versetzten Stifte zum Ab- schluss zu bringen. In Mondsee freilich wurde nicht die Inventur des Stiftes, sondern dessen Wirt- schaft dem Abschluss zugeführt, dort war die Auflösung der Ökonomie noch bei Bestand der geistlichen Kommunität im vollen Zug. Nach einer über die einzufüh- rende Fronablösung auf der Stiftsherrschaft Mondsee ergangenen allerhöchsten

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