Rudolf Hittmair - Der josefinische Klostersturm

334 2272 Joch, zur Abschwemmung geartet, wovon 3408 Klafter Scheiter geschlagen und zur Schwemme benützt werden konnten. Die anderen zwei Drittel mussten zur Un- terstützung der Untertanen und zur „Verholzung" des Stiftes und der Glashütte vor- behalten bleiben. Die Berechnung ergab nun folgendes: wenn 3408 Klafter von Schlägl ge- schwemmt werden, 1136 hartes ä 2 fl. 39 kr., weiches 2272 Klafter ä 1 fl. 40 kr., außerdem noch von den Gemeinden Pfaffenschlag und Frauendorf 300 Klafter wei- ches, 200 Klafter hartes Holz, so müssten im Fall der Übernahme der Schwemme vom Religionsfond für das Holz 7827 fl. 4 kr. gezahlt werden. Die Schwemmkosten werden berechnet auf 2073 fl. 12 kr . 55 , die Schiffmiete nach Linz auf 2502 fl. 20 kr., die Gesamtkosten auf 12.402 fl. 36 kr. Zum Verkauf können die 3908 Klafter gebracht werden in Linz (1336 hartes Holz à 6 fl., 2572 weiches à 3 fl. 38 kr.) um 17.360 fl. 56 kr. mit einem Reingewinn von 4958 fl. 20 kr. Beim Verkauf in Linz ist kein Holzversil- berer zu besolden, weil das Holz von Neuhaus an das k. k. Verpflegsamt oder an die k. k. Fabrik und der Geldbetrag an die k. k. Administration oder an das k. k. Zahlamt angewiesen werden kann. Würde aber das Holz nach Wien gebracht werden, so würden für die Schiffmiete 6530 fl., dazu dem Holzversilberer für die Klafter 6 kr., somit (rund) 390 fl. zu zahlen sein, die Kosten also auf 16.820 fl. 16 kr. sich belaufen, dagegen der Erlös für die Klafter harten Holzes 9 fl., für die weichen Holzes 5 fl., zusammen 24.884 fl., der Reingewinn 8063 fl. 44 kr. betragen. Lehrbach hat an der Berechnung seines Beamten nur auszusetzen, dass die Schiffmiete (nach Linz für die Klafter harten Holzes 45 kr., weichen Holzes 35 kr., nach Wien für hartes 2 fl., für weiches 1 fl. 30 kr.) zu niedrig angesetzt sei, da für Abschiffung des Holzes aus dem Braunauer Holzgarten nach Linz von der Klafter so- wohl harten als auch weichen Holzes 2 fl., nach Wien 3 fl. gezahlt werden. Auf Holzlieferungen aus den Passauischen Waldungen im Norden der Schlägli- schen ist nach Preisch's Meinung nicht zu rechnen; dagegen, glaubt Preisch, würde dem Fürsten Schwarzenberg ein Antrag einen Teil des Holzes aus seinen (an die Schläglischen gegen Osten anstoßenden) Waldungen der Herrschaft Krumau auf die Michlschwemme zu bringen gewiss angenehm sein. Übrigens hat Preisch erfahren, dass das Hochstift Passau willens ist mit dem Fürs- ten Schwarzenberg einen Holzkontrakt von der Art, wie der Schläglische war, zu 55 Preisch führt folgende Auslagen an: Zur Scheiternachräumung auf dem Michlfluss sind durch 40 Tage täglich 20 Taglöhner nötig a 18 kr.; demSchwemmmeister durch 40 Tage je 24 kr.; beimRechen zu Neuhaus durch 50 Tage täglich 60 Taglöhner, welche die Scheiter aus dem Kanal heben und auf- richten, ä 15 kr.; der Holzplatzbestand beträgt jährlich 35 fl.; der gesamte Fischwasserbestand von dem großen Michlfluss kommt jährlich den verschiedenen Herrschaften zu vergütenmit 40 fl. 42 kr., denMüllern für Wehrabnutzung 125 fl. 30 kr.; die Besoldung des Kassiers betrug 500 fl., des Rechen- knechtes 96 fl., die Reparaturen am Rechen 200 fl., die Werkzeugsnachbesserung 20 fl., das Jung- wirtshaus beim Rechen mit Grund musste abgelöst werden und war veranschlagt auf 500 fl., daher das jährliche Interesse auf 20 fl., der Zins für das Pinter'sche Haus auf 10 fl., die Wohnungsnachbes- serung auf 20 fl.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2