Rudolf Hittmair - Der josefinische Klostersturm

309 Außerdem mussten 2 Pferde zu Mittag im Futter gehalten werden. So betrug schließlich der Wert eines Hirschen 12 fl. 24 kr. (wohl irrtümlich berechnet!), der einesWildstückes 4 fl. 22 kr. Außerdem lieferte die Herrschaft Steyr an das Stift jährlich 232 Klafter Holz aus demDam- bergforst. Das Stift hatte dabei folgendes zu leisten: den Tagwerkern oder Holzknechten für das Abstocken und Aufarbeiten des Holzes 15 kr. per Klafter, also 58 fl., für das Abziehen (Her- unterbringen) von den bergigen Höhen bis zur Straße (zur Winterszeit mit Handschlitten) für die Klafter 11 kr., 42 fl. 32 kr.; den Stiftsuntertanen, welche die Scheiter von der Straße bis zum Ennsfluss über 2 Stunden weit führen mussten, wurden für die Klafter 15 kr. und 2 Wecken- brote, so auf 2 kr. angeschlagen wurden, also 17 kr., 65 fl. 44 kr. gegeben. Die Scheiter wurden zusammengeführt in Sand, dort in Zillen oder Plätten gebracht und vom Förgen bis zum Stift geführt. Für die Abführung erhielt dieser vom Stift jährlich 6 Metzen Korn in großer Maß zum Wert von 1 fl. 45 kr., einen halben MetzenWeizen in großer Maß à 2 fl. 30 kr. und 4 fl. in Geld, zusammen 15 fl. 45 kr. Während der Abführung, welche 12 Tage dauerte, hatte der Förge nebst seinem Gehilfen, dann dem Prügelknecht und 2 Tagwerkern alltäglich zweimal die Kost zu genießen, so aus einer Suppe, Fleisch, Kraut, Gerstl und einemWecken bestehend für eine Person täglich auf 10 kr. angeschlagen wurde, folgsam für 5 Personen und 12 Tage auf 10 fl. Weiters bekam der Förge täglich eine Maß Offizierswein (12 kr.), die übrigen aber eine Maß Bier (4 kr.), zusammen 3 fl. 12 kr., die Taglöhner dazu noch den Lohn (3 fl.). Zur Zurückführung mussten 2 Pferde hergehalten werden, deren Verdienst täglich auf a 2 fl. anzuschlagen kam, 24 fl. Zur Hinwegbringung vomGestade an den gewöhnlichen Holzplatz wurden täglich 4 Och- sen zum täglichen Verdienst von 3 fl., 36 fl. benötigt. Dann zumAufladen und zumZusammen- bringen der Scheiter täglich 15 Personen à 7 1/2 kr., 22 fl. 30 kr. BeimUfer in Sandmussten ein Wächter und ein Aufseher gehalten werden wenigstens durch 6 Wochen; der Wächter hatte täglich 15 kr., zumal er auch bei Nacht nachsehen musste, kommt auf 10 fl. 30 kr. Der Herr- schaft Steyrische Verwalter als Forstverwalter erhielt alljährlich ein Deputat, einen Eimer Kon- ventwein à 9 fl. und einen Eimer Offizierswein 6 fl.; der Jäger in Damberg nebst Jungem alle Quatember ein Mittagmahl beim Stift, bestehend in Suppe, Rindfleisch, Kraut, Gerstl und Gschnaidtl à 12 kr., 1 fl. 36 kr. Außerdem hatte der Jäger beim Stift abzuholen 26 Maß Offi- zierswein à 12 kr. und 160Weckenbrote à 1 kr., 7 fl. 52 kr. Bei der zweimaligen Beaugenschei- nigung, nämlich bei der Auszeigung und Zählung der geschlagenen Scheiter hatte der jeweilige P. Schaffner beim Jäger in Dambach ein Mittagmahl für das hiebei benötigte Personal zu be- zahlen und ein so andere Esswaren und den Wein vom Stift mitgenommen, so angeschlagen wird auf 6 fl. So kamen die 232 Klafter dem Stift zu stehen auf 321 fl. 41 kr. oder jede Klafter auf 1 fl. 23 kr. Wenn nun angenommen wird, dass eine derartige Klafter Scheiter, welche um 11 Zoll weniger als eineWiener Klafter enthielt, loco Garsten um2 fl. verkauft werden könnte, also 232 Klafter um 464 fl., so hätte die Herrschaft Garsten dabei einen Nutzen von 142 fl. 19 kr., d. h. bei einer Klafter 36 kr. 3 Sollte das Holz aber in Steyr verkauft werden, so betrüge der Gewinn 131 fl. 28 kr. oder per Klafter 34 kr. Die Herrschaft Steyr erbot sich nun jede Klafter Scheiter mit 17 kr., jeden Hirschen mit 10 fl., jedes Wildstück mit 6 fl. abzulösen alljährlich gegen dem, dass dem Jäger in Dambach das Schussgeld von 3 fl., resp. 2 fl. für jedes erlegte Wild nebst Wein- und Brotdeputat ge- geben, für das Mittagessen ein Äquivalent ausgemacht werde. Der Abt von Kremsmünster fand dieses Angebot für das Holz sehr gering, für das Wild annehmbar. Er weist aber auch darauf hin, dass die Arbeitskosten sich verteuern werden schon deshalb, weil der Holzschlag

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