Rudolf Hittmair - Der josefinische Klostersturm

157 an Vieh 1584 fl., 5483 Eimer Wein per 24.829 fl. 9 kr.; Summa des Vermögens 243.416 fl. 43 1/2 kr.; demgegenüber Passiven per 18.626 fl. 23 1/4 kr., an un- bezahlten Contis 1341 fl. 56 3/4 kr., an ausständigen Löhnen, Pensionen und Gehalten seit 1784 280 fl. 17 1/2 kr. und an ausständigen Deputaten für die Dienstleute nach dem Geldwert 1111 fl. 43 kr., zusammen 21.360 fl. 20 1/2 kr. An Waisengeldern fanden sich vor 55.337 fl. 22 kr., wovon 2629 fl. 23 1/4 kr. beim Stift anliegend unter den Passiven einbegriffen waren. Das reine Vermögen betrug demnach 222.056 fl. 23 kr., dabei waren nicht eingerechnet und nicht geschätzt die Preziosen, das Silber, verschiedene Vorräte, die Stiftsgebäude, Wirtschaftsgeräte und die Bibliothek. Das Stift besaß außer den Realitäten im Land ob der Enns drei beträchtliche Untertanenämter in Niederösterreich und Weingärten in der Wachau. Das jährliche Erträgnis war berechnet auf 15.274 fl. 46 1/4 kr., die jährlichen Ausgaben auf 7375 fl. 31 1/4 kr., also das reine Erträgnis auf 7917 fl. 15 kr., wo- von aber der Unterhalt der Geistlichen bestritten, das Wirtschaftspersonal er- halten werden musste. Der Exprälat von Gleink erhielt für die Zeit, die er noch im Stift bleiben würde, täglich 2 fl., für die folgende Zeit jährlich 1000 fl. Er bat allerdings (4. Juli 1784), dass ihm zu seiner täglichen Unterhaltung so viel ausgeworfen werde als bisher allen übrigen infulierten Vorstehern der auf- gehobenen Klöster, zumal er sein Stift in temporalibus und in spiritualibus derart verwaltet habe, dass er eher Belohnung als Bestrafung verdiene. Es wurden ihm auch 1500 fl. zuerkannt; doch kam es nicht zur Auszahlung dieser Pensions- summe, denn: Im Oktober 1784 wurde er zum Pfarrer von Enns ernannt; bis zum Tag der Installation erhielt er täglich 4 fl. aus den Stiftsrenten. Den Usus pontificalium behielt er. Außer dem Prälaten gehörten dem Stift 18 Kapitulare an, jedem derselben wurden 300 fl. ausgesetzt. Da aber einerseits ein Pater erklärte in seine Heimat (Salzburg) auszuwandern, überdies der Pfarrer und Kooperator zu Haidershofen in Niederösterreich aus der Pension fielen, anderseits der Pfarrer zu Dietach, sowie der Pfarrer und Kooperator zu Gleink je 350 fl. erhielten, kamen für den Unterhalt der Geistlichen 4650 fl. aus dem Religionsfond zu zahlen. Noch ein Pater wanderte in seine Heimat aus, nach Bayern (?), 3 „hospitier- ten" nach der Aufhebung in Garsten. Andere traten in die Seelsorge ein. Für das Wirtschaftspersonal waren präliminiert 2721 fl. an Besoldungen und Löhnen, 914 fl. 3 kr. an Pensionen. Aus der allmähligen Entlassung des entbehrlichen Dienstpersonals berech- nete man sich eine Ersparung von 1233 fl. 54 kr.; die für die Zukunft notwendige Zahl konnte erst nach der Durchführung des Robotabolitionssystems bestimmt werden. Die Wahl der Oberbeamten und der Dienstpersonen war dem Abt von

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