OÖ. Heimatblätter 2011 Heft 1/2

79 des Unterrichtsministers Dr. Ernst Kolb den Titel „Regierungsrat“. Die Stadt Steyr zeichnete ihn mit ihrem Ehrenring aus und gab der Verbindung zwischen der Ennser Straße und der Steinerstraße den Namen Hans-Gerstmayr-Straße. In Mauthausen, das ihm seit der Eheschließung mit Wilhelmine Weinelt 71 im Jahr 1923 zur Heimatgemeinde geworden war, wurde ihm zum 80. Geburtstag die Ehrenobmannschaft des Heimatvereines zuerkannt, die Gemeinde Mauthausen schloss sich schließlich 1972, zu Gerstmayrs nächstem runden Geburtstag, mit Ehrenbürgerschaft und Ehrenring an. Hans Gerstmayr war Mitglied des Oberösterreichischen Künstlerbundes, der Landesgruppe Oberösterreich der Berufsvereinigung bildender Künstler Österreichs, des Vereines „Heimatschutz“ bzw. „Heimatpflege“ in Steyr und, lange Jahre hindurch, Leiter des Katholischen Bildungswerkes Mauthausen. Trotz seines biblischen Alters blieb Professor Hans Gerstmayr bis fast zuletzt bei voller Gesundheit. Es wurde ihm auch noch in späten Jahren die Freude zuteil, nicht nur die verdiente vielfache öffentliche Wertschätzung seines Lebenswerkes zu erleben, sondern auch den Werdegang vieler seiner Schüler zu überblicken. Hans Gerstmayr starb am als Fotograf70 unterstützt; so war man beispielsweise bereits 1910 gemeinsam nach Frauenstein gefahren, um großformatige Aufnahmen der durch Verkaufspläne nach den Vereinigten Staaten von Amerika akut bedrohten Schutzmantelmadonna anzufertigen. Eine ganz besondere und hohe persönliche Ehre war für Gerstmayr 1925 die Erhebung zum „Familiaris“ (das heißt, zu einer Vertrauensperson, einem „Freund“ und externen Ehrenmitglied) der Zisterzienserabtei Wettingen-Mehrerau. Weitere, offizielle, Würdigungen brachten die nächsten Jahre und Dezennien: 1932, zwei Jahre nach der Verleihung des Professorentitels, wurde er Ehrenbürger von Sankt Valentin, am 29. Juli 1952 verlieh Bundespräsident Theodor Körner dem Siebzigjährigen auf Antrag 70 Hans Gerstmayr hat sich zeitlebens der Fotografie mit Leidenschaft gewidmet: In seinem Nachlass finden sich zum Beispiel Aufnahmen der Darbietung von so genannten „lebenden Bildern“, wie man sie um die Jahrhundertwende gern gestellt hat, unter anderem nach der in Steyr angesiedelten Handlung der Roman-Trilogie „Stephana Schwertner“ von Enrica von Handel-Mazzetti. 71 Wilhelmine Gerstmayr, geborene Weinelt (* 1890), starb 1971. Hans Gerstmayr im hohen Alter.

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