OÖ. Heimatblätter 2011 Heft 1/2

75 Gerstmayr verdanken wir auch die Entwürfe für schmiedeeiserne Friedhofsseiner auch hier erreichten besonderen Meisterschaft. Zahlreiche Entwürfe für Grabkreuze sind im Hans-GerstmayrMuseum im Schloss Pragstein in Mauthausen aufbewahrt.52 Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges schuf Gerstmayr das Grabkreuz für Magdalena und Josef Göbl53 am Friedhof in Mauthausen mit einer in Kupfer getriebenen Darstellung der „Magna Mater Austriae“, der Muttergottes von Mariazell, als kryptischem Sinnbild des Österreichbewusstseins in der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur. 1966 entstand im Auftrag von Ilsa Poschacher eine Gedenktafel für deren Eltern, den k. u. k. Hof- und Kammerjuwelier Theodor Köchert und Marie Köchert, geborene Jurie von Lavandal, sowie für den Großvater Dr. Gustav Jurie von Lavandal54 im Friedhofsbereich um die Pfarrkirche Mauthausen. Hans chor in Steyr sowie auf ihre Pilgerschaft zu den Leidensstätten Christi in Jerusalem, angeordnet sind. Hervorzuheben sind auch die Treibarbeiten Hans Gerstmayrs für das Grab seiner eigenen Familie sowie für dasjenige der Familie Eysn auf dem Friedhof in Mauthausen. Grabkreuze nach Entwürfen von Hans Gerstmayr, die imRegelfall auch mit Treibarbeiten von seiner Hand ausgestattet sind, finden sich ebenso auf den Friedhöfen von Gramastetten (für einen ehemaligen Gemeindearzt), Gutau, Rainbach, Sankt Valentin und Wilhering. Vgl. auch Kastner (1952). 52 Die Veröffentlichung aller von Hans Gerstmayr entworfenen bzw. geschaffenen Grabdenkmäler wäre ein heimatkundliches Desiderat. 53 Die Grabinschrift nennt Magdalena Göbl (* 19. 6. 1872, † 26. 2. 1944) und den Bankbeamten in Ruhe Josef Göbl (* 27. 11. 1871, † 27. 2. 1945). 54 HofratDr. med. Gustav Jurie vonLavandal (*Wien 17. 5. 1841, † 20. 6. 1924) war seit 1895 Chefarzt des souveränenMalteser-Ritterordens. Hans Gerstmayr: „Trauernde Frau amGrabe Christi“. Treibarbeit für ein Grabmal.

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