OÖ. Heimatblätter 2011 Heft 1/2

38 Pollak großer und spezieller Dank ausgesprochen. Sie hatte den Rang der wohl jahrtausendealten Wehranlage von Schwarzgrub früh erkannt und die Unterschutzstellung derselben veranlasst. Ihr Engagement war mit ausschlaggebend dafür, dass hier Beeinträchtigungen durch Forststraßen, Bringungswege und Holzlagerplätze in hohem Maß verhindert werden konnten. Nicht zu vernachlässigen ist, dass auf dem nahe gelegenen Jörgensbühl82 ein für das Mühlviertel seltenes Eisenvorkommen besteht; es tritt dort Brauneisenstein in dichten, einige Zentimeter dicken Krusten, zum Teil als Verkittungsmittel von Quarzschotter, zutage. Dieses mindere Eisenvorkommen dürfte zu Zeiten abgebaut worden sein, da hochwertiges Erz nicht greifbar war. Von Ausgrabungen im benachbarten Bayern her weiß man, dass insbesondere in der La-Tène-Zeit, aber ebenso im ausgehenden Frühmittelalter nicht nur hochwertiges Eisenerz, sondern gelegentlich sogar eisenhältige Erde verarbeitet wurde.83 Manche Fakten lassen zwischen dem Eisenvorkommen am Jörgensbühl und der Wallburg am „Schlosshügel“ einen direkten Kontext vermuten. An dieser Stelle sei der Archäologin und Denkmalpflegerin Marianne 82 Seinen heutigen Namen verdankt der Jörgensbühl der Kirche Hl. Georg, die bereits 1343 urkundlich erwähnt wird. Im Mittelalter wurde er als Berg Chotwein bezeichnet, ein Hinweis, dass in der Gegend Weinbau betrieben wurde. Die gotische Kirche indes ist nicht mehr vorhanden; sie wurde unter Kaiser Josef II. im Jahre 1786 gesperrt und anschließend abgebrochen. Außergewöhnlich an der Georgskirche war, dass sich unter ihr ein mittelalterlicher Fluchtgang (Erdstall) befand. 83 Leonhard Franz u. Franz Stroh, Die keltische Niederlassung auf dem Gründberg. Jahrbuch des OÖ. Musealvereins, 89. Band, Linz 1940, 226. Die Burg am Schlosshügel Schwarzgrub in einer aquarellierten Darstellung aus dem Hager’schen Schlösserbuch von 1661. Original: Oö. Landesarchiv

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