OÖ. Heimatblätter 2011 Heft 1/2

27 nau, nahe dem Jagdhaus Hütting, eine hausbergartige Wehranlage verifizieren. Eine genaue Beschreibung existiert nicht, die Anlage dürfte jener vom Wasenberg aber weitgehend entsprochen haben. Die Nachforschungen des Verfassers blieben ohne Ergebnis, das Objekt ist offenbar beim Bau des Kraftwerkes Wallsee um 1965 abgetragen worden. AllemAnschein nach hatte Grabherr diesen Hausberg gemeint; durch die Verwechslung der beiden KastenhoferAnwesen ist dann wohl der Verortungsfehler entstanden. KG. Langacker, OG. Mitterkirchen, VB. Perg (Hausberg u. Jagdhaus Hütting) Burgholz (Buchholz) I/17/2 Burgholz: Der von tief ausgehobelten Altstraßenfurchen durchzogene Wald, Burgholz genannt, KG. Obenberg, birgt auch zwei sogenannte Viereckshügel, welche wie der Erdunterbau eines Turmes aussehen, umlaufender Graben stark verschliffen. 1417 Purkchholcz; sonst keine Beurkundung. (Originaler Datensatz nach N. Grabherr). Die sicherlich artifiziellen Hügel, deren Anzahl korrekt drei beträgt, konnten schon vor dem 1. Weltkrieg von Paul Löffler beobachtet werden. Im Sommer Aufgrund der relativ geringen Entfernung53 zu der „fiktiven“ Burganlage auf dem Hangsporn beim Mitterberger-Gut nimmt man nun an, dass N. Grabherr die Abschnittsbefestigung im Pulgarner Wald gemeint und sich bei Lokalisierung sowie Interpretation getäuscht hatte. KG. Pürach, OG. Luftenberg, VB. Perg (Mitterberger-Gut) KG. Pulgarn, SG. Steyregg, VB. UrfahrUmgebung (Abschnittsbefestigung) Hausberg beim Jagdhaus Hütting I/11/1 Kastl: Erdsubstruktion einer namenlosen Burg, Flurname „Burgstall“, beim Bh. Kastenhofer, O. Haid, KG. Hofstätten, keine Beurkundung. (Originaler Datensatz nach N. Grabherr). Das Erstaunen der Bewohner des Anwesens vlg. Kastenhofer in der Haid war groß, als sie der Verfasser zu einer namenlosen Burg mit dem Flurnamen „Burgstall“ befragte. In der näheren Umgebung war und ist eine solche Burgstelle niemandem geläufig. Es befindet sich zwar etwa 1 km nordöstlich die bekannte Hausberganlage54 Wasenberg, doch diese konnte Grabherr schon allein wegen ihrer expliziten Nennung (als Objekt I/11/2) nicht gemeint haben. Nach Jahren fruchtloser Suche wurde dem Verfasser vom Gemeindeamt Mitterkirchen ein gleichnamiges Anwesen vlg. Kastenhofer in der Ortschaft Gang genannt. In der engeren Umgebung dieser, nach der Hochwasserkatastrophe 2002 geschleiften, Liegenschaft hatte es tatsächlich eine Burg gegeben: Schon in den 1930er-Jahren konnte der Mühlviertler Lehrer und Heimatforscher Paul Löffler55 dort an einem Altarm der Do53 Die Abschnittsbefestigung „Tanzboden“ und der Hangsporn beim Mitterberger-Gut sind nur etwa 1,2 km voneinander entfernt. 54 Der Begriff „Hausberg“ bezeichnet Turmhügelburgen aus einem künstlich aufgeschütteten Hügel, der von einem oder mehreren Wällen bzw. Gräben umgeben ist. Solche Anlagen entstanden hierzulande vor allem im 11. und 12. Jahrhundert. Dehio-Handbuch Oberösterreich, Band 1, Mühlviertel, Wien 2003, XXV. 55 Paul Löffler, Geschichtliches über das südliche mittlere Mühlviertel. Heimatgaue, Heft 1, Linz 1931, 103.

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