OÖ. Heimatblätter 2011 Heft 1/2

99 kannten Ausstellungsbeteiligungen aufzudecken. Frantas siebenjährige Kriegsgefangenschaft in Russland wurde bereits früher ausführlich recherchiert und ist im Katalog des Nordico Museum der Stadt Linz „Hans Franta – Sibirien“ nachzulesen. Daher wird diese Lebensphase, trotz ihrer Bedeutung für Franta, hier nur kursorisch gestreift werden. Die Kindheit Hans Franta wurde am 17. Juni 1893 am Linzer Römerberg geboren und in der Pfarre St. Matthias getauft. Die Mutter, Antonia (1872–1947), entstammte der Ehe zwischen Joseph Franta, einem Eisenbahnbediensteten, und Caroline Lehner. Letztere war wiederum das eheliche Kind des böhmischen Tuchmachers Jakob Lehner und Maria Batežs.1 Offenbar stammte auch die väterliche Familie aus Böhmen.2 Frantas Vater war angeblich der Schuhmacher Johann Ogris aus Klagenfurt, der im Leben seines Sohnes jedoch keine maßgebliche Rolle spielte.3 Eigenen Erzählungen zufolge waren die beiden einander nur ein einziges Mal begegnet, als Franta seinen Vater im Auftrag der Mutter um ein Paar Schuhe bitten sollte. Dieser aber lehnte unsanft ab.4 Der Maler Hans Franta: Seine Linzer Jahre (Teil I) Von Lena Radauer Hans Franta (1893–1983) ist einer jener Linzer Künstler, die Zeit ihres Lebens eng mit der eigenen Heimatstadt verbunden blieben. Obwohl er in Wien studiert hatte, beschränkte er seine Ausstellungstätigkeit auf Oberösterreich und blieb trotz der unanfechtbaren Originalität und Qualität seiner Arbeiten stets eine regionale Größe. Die immense Fülle seines Werks erstreckt sich in erster Linie auf den Sektor der Landschaftsdarstellung, vorzugsweise in Pastell oder Öl. Doch nie wurde er müde, sich auch in anderen Techniken zu versuchen, und die Vielfalt seines Spektrums ist durchaus erstaunlich. Die umfangreichen Recherchen, welche dem vorliegenden Beitrag vorausgingen, hatten zum Ziel, die Biographie Hans Frantas möglichst lückenlos zu erhellen und chronologisch überschaubar aufzurollen. Die in zahlreichen österreichischen Archiven und Institutionen aufgespürten Zeitdokumente wurden den bereits vorhandenen Informationen aus der Sekundärliteratur gegenübergestellt, um einen auf Fakten basierenden Lebenslauf zusammenzustellen. Zeitgenössische Presserezensionen wiederum dienten dazu, möglichst viele Ausstellungsbeteiligungen Frantas nachzuweisen; der Anspruch auf Lückenlosigkeit war in diesem Fall aufgrund mangelnder Archivunterlagen und fehlender Ausstellungsblätter nur bedingt erfüllbar. Dennoch ist es gelungen, eine nicht unbedeutende Anzahl an bislang unbe1 Taufbuch der Pfarre Heiliger Josef Nr. VII, S. 214 2 OÖ Biografisches Archiv, Bogen Hans Franta 3 Fritz Feichtinger, „Maler Hans Franta“, S. 9 4 Interviewmit Eva-Maria Oberlik, 14. April 2010

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