OÖ. Heimatblätter 2011 Heft 1/2

8 mit vorgelagerten Gräben, ähnlich jenen urgeschichtlicher Höhensiedlungen. Als besonderes Charakteristikum solcher Anlagen ist weiters das Vorhandensein von Zisternen zu nennen, wie man sie auch am Siedelberg antrifft. 1985 wurde die Wehranlage am Siedelberg von der Vermessungsabteilung des Landes OÖ eingemessen und im Anschluss begrüßenswerterweise unter Denkmalschutz gestellt. KG. undOG. Pfaffstätt, VB. Braunau Burg (Burger-Gut) K/21/2 Burg: Oberhalb des Bh. Burgstaller, O. Noxberg, KG. Pramet, befindet sich das der größten und bedeutendsten Wallburgen des Frühmittelalters in Oberösterreich. Ihre relativ genaue Datierung, mit hoher Sicherheit auf die Zeit der Ungarnkriege des 10. Jahrhunderts n. Chr. hinweisend, „verdankt“ die Forschung einem Metallsondengänger, der hier um 1985 zahlreiche Fundgegenstände (ungarische Pfeilspitzen, Zierbeschläge etc.) illegal geborgen hatte. Der Privatmann übte in der Folge tätige Reue und übergab das Fundgut dem Gemeindeamt Auerbach, wo es seitdem hinter Vitrinenglas allgemein zugänglich ist.13 Frühmittelalterliche „Burgen“ wurden bis etwa zum Jahr 1000 traditionell als großflächige Wehranlagen ohne eigentliche Massivbebauung ausgeführt. Selten nur lässt sich innerhalb des geschützten Innenbereichs ein „Festes Haus“ oder ein Kirchenbau nachweisen. Schutz vor fremder oder feindlicher Annäherung boten aufgeschüttete Erdwälle 13 Marianne Pollak, Burgstall Pfaffstätt. Nachrichtenlose Burgen des ausgehenden Frühmittelalters in Oberösterreich. Mitteilungen der Archäologischen Arbeitsgemeinschaft Ostbayern, Süd- und Westböhmen. Rahden 2007, 285 ff. Frühmittelalterliches Fundgut vomBurgstall Pfaffstätt – Siedelberg: ungarischer Reitersporn (links) und ungarische Pfeilspitzen. Foto: M. Pollak

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