OÖ Heimatblätter 2010 Heft 3/4

108 Das Ennstal und die Mündungsregion der Enns in die Donau bieten dafür aktuell neue Ansatzpunkte. Die Artefakte Den Stein ins Rollen brachte die Entdeckung einer neuen Freilandstation im Mühlviertler Bezirk Perg.2 Danach ging es Schlag auf Schlag. Es folgte die Aufnahme der Altfunde der Grabungen auf kontrovers geführt.1 Entscheidend ist die Frage, wann der Neandertaler aus dem Donaukorridor verschwand und der moderne Mensch die Bühne betrat. Die magische Zeitmarke liegt bei 40.000 Jahren vor heute. Es ist ungeklärt, ob sich beide Menschenarten im mittleren Abschnitt der Donau in diesem Zeitraum begegnet sind und ob es dabei zu einem kulturellen und technologischen Austausch gekommen ist. Dieser Frage nachzugehen, ist eines der spannendsten Kapitel der Altsteinzeitforschung. 1 Dazu: M. Soressi, Die Steintechnologie des Spätmoustérien. Ihre Bedeutung für die Entstehungsgeschwindigkeit modernen Verhaltens und die Beziehung zwischen modernem Verhalten und biologischer Modernität. Mitteilungen der Gesellschaft für Urgeschichte Blaubeuren 13, 2004, 9–28. 2 A. Binsteiner – E. M. Ruprechtsberger, Späte Altsteinzeit im Linzer Raum. Linzer Archäologische Forschungen, S. 43, Linz 2009, 1–126. Abb. 2. Levallois-Spitzen von der „Berglitzl“ bei Gusen, Gemeinde Langenstein, OÖ. 1 Hornstein; 2 Radiolarit.

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