OÖ. Heimatblätter 1968, 22. Jahrgang, Heft 1/2

er in Linz Hedwig Kutschera, Tochter des Besitzers der ehemaligen Beethovenapotheke „Zur goldenen Krone", Linz, Hauptplatz 2. Kurz vor Ausbruch des ersten Weltkrieges bekam Hayd den ehrenvollen Auftrag,zusammen mit Alfred Wesemann den Fries für den großen Festsaal des Technischen Museums in Wien zu malen. Durch Einberufung zum Kriegsdienst blieb die Arbeitjedoch unvollendet. Hayd kam zunächst an die galizische Front. Es entstanden hier eine Reihe von Kriegsbildern, die durch Reproduktionen in der Leipziger Illustrierten und als Wiener und Münchner Künstlerkarten große Verbreitung fanden. Im Januar 1915 kehrte er krank von der Front zurück und wurde im April des gleichen Jahres einer Sanitätskolonne der Division des Generals Golginger in Bruneck in Südtirol zugeteilt. Durch das Interesse und die Vermitt lung des Generals war es möglich, daß Hayd bis 1917 fast ausschließlich als Kriegsmaler tätig sein konnte. Er bereiste mit seinem Burschen die ganze Dolomitenfront und das Kampf gebiet um Trient. Seine Aufgabe war es, das Leben der Soldaten zu schildern und die Kampf plätze nach den Gefechten und Schlachten zu zeichnen. Daneben entstanden rund 70 Porträts von Offizieren. 120 seiner Kriegsbilder sind im OÖ.Landesmuseum in Linz,weitere Gemälde, Skizzen und Zeichnungen im Heeresmuseum in Wien, in der Albertina, im Tiroler Kaiserjägermuseum in Innsbruck und im Bayrischen Armeemuseum in München, andere befinden sich noch im Besitz der Familie in Linz. Nach Kriegsende 1918 zog Karl Hayd nach Linz, das ihm zur dauernden Heimat werden sollte. Er blieb bis zu seinem Lebens ende in Linz, das er nur wiederholt zu Reisen und längeren Arbeitsaufenthalten, vor allem im Mühlviertel, in Traunkirchen oder in Hinterstoder, verließ. Hayd nahm, stets bemüht, Spannungen auszugleichen, aktiv am kulturellen Leben und in den Künstlervereinigungen seiner Heimatstadt teil. Bereits seit 1910 gehörte er dem Albrecht-Dürer-Bund in Wien an. 1913 wurde er Mitglied des oberösterreichischen Kunst vereins in Linz. 1919 gehörte er zusammen mit K. E. Baumgärtel, Dr. Otto Hamann und anderen zu den Gründern der Gruppe „Der Ring", einer Vereinigung von Künstlern und Kunstfreunden in Linz an der Donau. Seit 1933 hatte Hayd die Leitung der Landesstelle des Zentralverbandes der bildenden Künstler Österreichs inne, und ab 1935 war er Obmann des Wirtschaftsverbandes bildender Künstler Oberösterreichs. Hayd, der unablässig arbeitete, beschickte viele Ausstellungen mit seinen Bildern. Bereits 1911 konnte er im Albrecht-Dürer-Bund in Wien ausstellen. Seit 1912 war er auf fast allen Veranstaltungen des Kunstvereins in Linz vertreten. Im ersten Weltkrieg zeigte er Bilder in Innsbruck. 1928 nahm er an der „Ersten gemeinsamen Kunstausstellung der Künstlerschaft Oberösterreichs", der leider keine weiteren folgten, teil. 1935 veranstaltete der Kunstverein in Linz für ihn eine Sonderschau „Rund um den Traunsee", auf der er 91 Bilder zeigen konnte. Von den Reisen brachte er stets reiche Ernte heim. 1939 war er in Jugoslawien, mit längeren Aufenthalten in Agram und Belgrad. Davon stammt eine Reihe bewegter Zigeunerbilder und farbendurchglühter Landschaften. Der Sommer 1939 bescherte herrliche, stimmungs volle Seestücke von der adriatischen Küste. Dazwischen liegen immer arbeitsreiche Auf enthalte in der engeren Heimat, in Bad Ischl, im Zillertal, in Windischgarsten und immer wieder im geliebten Mühlviertel und in Traunkirchen. Im Schaffen des Künstlers brachte das Jahr 1928 Höhepunkte. Hayd folgte einer Einladung des Magistrats der Stadt Brugg im Aargau (Schweiz) mit dem Auftrag, ein Porträt des dortigen Museumdirektors Dr. Eckinger zu malen. Die Stadt bestellte ferner ein Triptychon,

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