OÖ. Heimatblätter 1968, 22. Jahrgang, Heft 1/2

sandt und kalich an die perg beschwerlich bringen mügen / als da sein pergkleuth / holtzknecht und ander dergleichen tagwercher / denen mögen die ambtleut auf ir anschaffzetl durch die verordneten fbrster nach vorgeunder und gründlicher besichtigung / was ain jeder für ein herberg bedarff / die unvermeidliche nottdurft pauholz an orten / da es am wenigisten schädlich ist / auszaigen und erfolgen lassen / doch also / das sie dieselben nit also ganz22 verbrauchen / sondern bey den Sagmülen / welche ainem jeden in seinem ridl am nechsten ist zu halbaumben und ladnen schneiden / und darmit zu seiner wonung ain heusls oder herberg zuerrichten." Gleiches wird im besonderen auch für Gösau befohlen und auf die dortige Säge des Wolfgang Preining verwiesen, auf den Amtleut, Verweser und Pfleger ihr Augenmerk richten sollen, „das er solche sag mer als etwo bisher beschehen mit schneidung der halbbäumb und ladnen zu irer und der underthanen unvermeidlichen paunotturfft gebrauche / und dißfahls die armen leut unklaghaft/ und deslohns halben unbeschwärlich halte". Als Folge dieser Ausnahmebestimmung finden wir heute noch - nur im Gebiet des Hof schreiberamtes Hallstatt - auf den Hängen um Goisern, in Gösau und gegen die Pötschenhöhe zahlreiche Blockhäuser oder senkrecht verschalte Holzhäuser und Gehöfte. Sie prägen das Siedlungsbild auf den dortigen Hängen, das unversehrt zu erhalten man vorsorglich Einfluß nehmen sollte. Bei einer Wanderung über die besiedelten Hänge,etwa um Goisern über Herndl-RehkogelWurmstein-Posern, findet man sich in die Zeit versetzt, in der die angeführten Bauricht linien erlassen wurden.Da Bewilligungen zum Hausbau,wie schon erwähnt,häufig nur unter der Bedingung gegeben wurden, daß auch einem anderen Kammergutarbeiter darin Her berge oder Wohnung gegeben werden mußte, andererseits an Grundfläche und vor allem an Dachfläche gespart werden sollte, erscheinen viele der Häuser verhältnismäßig hoch. Doch das braungebrannte Holz läßt die Proportionen gefallig erscheinen, wie denn über haupt Holzbauten gleicher Größe unauffälliger, kleiner wirken als gleich große gemauerte Häuser. Wo man aber solche Holzhäuser auch außen verputzte, wirken sie im Vergleich zu den Holzhäusern hart, kalt und fast etwas Zu hoch. Die Bewohner wissen das gesunde Wohnen in den trockenen, leicht heizbaren Holzhäusern sehr wohl zu schätzen. Im Inneren sind heute fast alle Holzhäuser mit Kalkmörtel verputzt. Häufig findet man in ihnen, wo sie nicht auch verschalt und verputzt sind, noch die ur sprünglichen Riemenböden, die in der Mitte der Deckenfiäche vom Rüstbaum getragen werden. Über sie wird noch berichtet werden Daß die aus Holz geschroteten Wohngebäude fast nur im Bereich des Hofschreiberamtes Hallstatt und des Hallamtes Aussee vorkommen, wurde schon damit erklärt, daß für die nach 1563 errichteten Verwesämter Ischl und Ebensee der Befehl, Häuser zu mauern,streng befolgt wurde. Den hausgesessenen Kammergutarbeitern auf den Hängen wurde weiterhin als „zuebuß" zu ihrem Lohn und um sie bei der Salz- und Holzarbeit seßhaft zu erhalten, außer Brenn-, Dach- und Bodenholz auch Bauholz zugewiesen. Aus jahrhundertelangem,gnadenweise ge währtem Bezug wurde schließlich ein Recht. Durch kaiserliche Entschließung von 1853 und 1861 wurde es nach langjährigen Regelungsverhandlungen für die vor 1826 erbauten Häuser für das ganze Salzkammergut grundbücherlich eingetragen oder durch Waldanteile abd. i. als Rundholz.

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