OÖ. Heimatblätter 1967, 21. Jahrgang, Heft 3/4

ALT-LINZ Der Name Linz Der Name der oberösterreichischen Landeshauptstadt geht zurück auf ein keltisches Wort, das in der lateinischen Form Lentia überliefert ist und durch die deutsche Lautverschiebung zu Linz wurde. Es gibt verschiedene Erklärungen dieses Ortsnamens, aber noch keine end gültig anerkannte. Die Sage begründet den unverständlichen Stadtnamen durch folgenden Bericht: Im Jahre 784 belagerte Tassilo, Herzogvon Bayern,-es ist derselbe, welcher das Kloster Kremsmünster stiftete - unsere Stadt, ohne sie jedoch einnehmen zu können. Da träumte er eines Nachts, er sei auf der Jagd und setze einem Luchs, der lateinisch lynx heißt, erbittert nach, könne ihn aber nicht erlegen. Am Morgen erinnerte sich Tassilo des Traumes und nahm ihn als Wink und Weisung. Er hob die Belagerung auf und rief beim Abzug aus: „Hinfüro sollst du Aurelium Lynx heißen!" Davon verblieb der Stadt der Name Linz. 71, 233; 74, 2 Eine andere sagenhafte Deutung des Stadtnamens Linz geht aus vom althochdeutschen Wort „lint", das Schlange bedeutet und heute nur mehr im Worte Lindwurm erhalten blieb. So meinte man: „Der Name Linz erinnert demnach an jene gräßlichen Ungeheuer, welche in den unermeßlichen Sümpfen brüteten, die an der Nordseite der Alpen erst nach langer Zeit mittels des Rheines und der Donau abliefen. Der Lindwurm hinderte das menschliche Gedeihen in solchen Gegenden." 70, 31 Das Linzer Stadtwappen Das alte Linzer Stadtwappen zeigt in rotem Feld ein silbernes, gequadertes und zinnen gekröntes Stadttor mit weit geöffneten goldenen Torflügeln und einem hochgezogenen goldenen Fallgatter. Zu beiden Seiten des Stadttores erheben sich zwei silberne, gequaderte und zinnenbekrönte Rundtürme mit goldenen Kegeldächern. Über dem Torbogen erscheint ein goldener Dachwalm, darüber der österreichische Bindenschild.Vom geöffneten Tor führt über grünen Grund ein goldener Weg zum blauen Strom. Das auffallige Vorkommen von Gold als Wappenfarbe erklärt die Sage als Anspielung auf den Reichtum der Linzer Kaufleutebürger und Handelsherren, die in den Gewölben ihrer Häuser rund um den Hauptplatz das Edelmetall häuften. Den goldenen Weg zum Strom hinunter führt das Volk auf einen fürchterlichen Stadtbrand zurück. Damals gingen alle Häuser rings um den Stadtplatz in Flammen auf. Das darin gespeicherte Gold schmolz und rann in breitem Strome durch das Wassertor hinab zur Donau. 19, 434/451 Der rot-weiß-rote Bindenschild stammt aus dem Mittelfeld des großen österreichischen Wappenschildes und ist das Zeichen einer landesfürstlichen Stadt. Heinrich VI. verlieh 1192 diesen Silberbalken im roten Feld dem Babenberger Herzog Leopold, dem Tugendreichen. Die Sage berichtet, er habe bei der Belagerung von Ptolomais hervorragenden Heldenmut bewiesen. Bei einem Ausfall war sein weißes Panzerhemd bis auf die Stelle, wo das Schwert gehänge es deckte, rot vom Blute der Feinde. Daran erinnert der weiße Streifen im roten Bindenschild. 60, 10; 70 Die Ente am Wassertor An der Wasserseite des Raiffeisenhofes, Obere Donaulände 7,ist eine Steinplatte angebracht.

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