OÖ. Heimatblätter 1955, 9. Jahrgang, Heft 2/3

Oberösterreichische Heimatblätter verkleiden. Die Arbeit dauerte von 1693 - 1695 und kostete 600 fl. und 3 fl. Leitkauf 1 ;; ). Schon 1691 sind in den Baurechnungen als Kosten für die beiden Seitenorgeln 1200 fl. angegeben und als Fuhrlohn von Wien zum „Anschub" (der Lände in Raffelstetten) für 1 Orgel 24 fl. In den Baurechnungen ist auf die zwei aufgerichteten Verträge verwiesen, die leider nicht mehr erhalten sind. Aus einer anderen Quelle wissen wir, daß Josef Remmer aus Wien der Erbauer der beiden Orgeln ist 16 ). 1694 bekommt der Orgelbauer für die Fassung der Orgeln noch 605 fl. 1701 liefert Ferdinand Joseph Chomer in Wien für 55 fl 43 Kr 25 ½ Pfund Ebenholz und 3 Büschel Laubsagl, die offenbar auch zum Orgelbaue dienten. 1712 erhält der Passauer Orgelbauer Leopold Freundt wegen Ausbesserung und Stimmung der 3 Werke in der großen Kirche 90 fl., 1719 Ferdinand Josef Remmer, Orgelmacher in Wien, wegen Ausstaubung und Stimmung der vorderen Werke und des Positivs in der Frauenkapelle 64 fl. 10 ). 1743 ließ Propst Johann Georg die Orgeln durch einen gewissen Cornet um einen halben Ton tiefer stimmen, ,,um die Vocalisten an der Brust und die Saiten an den Geigen zu menagieren". Orgeln auf dem Feiertagschor= Evangelistenseite Die Orgel Remmers bedurfte im Laufe der Zeit verschiedener Reparaturen. 1731 arbeitete Johann Matthias Grosswalt, Orgelmacher in Wels, 1738 und 1739 der Linzer Orgelbauer Johannes Hacklinger daran. 1753 hat Nikolaus Rummel aus Linz 4 neue Blasbälge samt den dazugehörigen Kanälen und Behelfen verfertigt, die Orgel gereinigt, ausgebessert, gestimmt und wieder instandgesetzt (110 fl.) 17 ). Aber 1783 war die Orgel so weit herabgekommen, daß Propst Leopold Trulley (1777 - 1793) bei Daniel List eine neue Orgel um 1000 fl. bestellte. Der Orgelbauer hatte schon 2 Jahre daran gearbeitet, als das Stift in Administration gesetzt wurde und der Prälat außer den bewilligten Ausgaben kein Geld ausgeben durfte. So richtete er am 18. 2. 1785 ein Gesuch an die obderennsische Landesregierung, den Orgelbau fortsetzen zu dürfen 18 ). Das Gesuch wurde aber abgelehnt und dem Propst aufgetragen, einen Vorschlag zu machen, in welcher Pfarre das bis jetzt Verfertigte Aufstellung finden könnte. Als endlich das Stift wieder freie Verfügung über sein Vermögen hatte, schloß der Propst am 1.11.1792 mit Daniel List einen neuen Vertrag, in dem sich der Orgelbauer verpflichtete, in 4 Jahren eine neue Orgel mit 2 Manualen und einem Pedal und nachstehender Disposition gegen 1000 Taler zu verfertigen: Oberes Manuale (5 Oktaven von C - f, in der großen Oktav Fis und Gis) 1 Prinzipal 4 Fuß 5 Oktava 2 Fuß 2 Fugara 8 Fuß 6 Sesquialtra 2 und 1 Fuß 3 Flauta Allamanda 8 Fuß 7 Acuta, 3-fach 1 ½ Fuß 4 Flauta in Octava 4 Fuß Unteres Manuale: 1 Prinzipal Fronti 2 Quintadena 3 Flauta cuspida 4 Flauta-in octava 8 Fuß 8 Fuß 8 Fuß 4 Fuß 5 Octava 6 Fornitura 7 Acuta, vierfach Die beiden Manuale konnten gekoppelt werden. 174 4 Fuß 2, 1½ und 1 Fuß 1 und ½ Fuß.

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