OÖ. Heimatblätter 1953, 7. Jahrgang, Heft 2

Bausteine zur Heimatkunde Die angegebenen Mühlen waren vielfach nicht während des ganzen be. handelten Zeitabschnittes der Müllerinnung Kefermarkt angeschlossen. Um 1617 waren es weniger Mühlen, gegen Ende des Jahrhunderts mehr. Einzelne Mü:hlen scheinen nur vorübergehend in den Aufzeichnungen der Innung auf. Die Vermehrung an Mühlen mag nur zum geringen Teil auf die Neuerbauung von Mühlwerken zurückzuführen sein, da eine solche, bis auf die Errichtung von Hausmühlen, durch die von Kaiser Maximilian II. im Jahre 1574 neu aufgerichtete Müllerordnung ausdrücklich verboten war und Mühlenneubau,ten von der Müllermnung auch aus selbstsüchtigen Gründen nach Möglichkeit verhindert wurden. Da die einzelnen Müllerinnungen nioh.t starr territorial gebunden waren, ,vird es sich in den meisten Fällen um den Anschluß von Mühlen anderer Innungen an die von Kefermarkt gehandelt haben. Ein solcher Anschluß war bei Besitzwechsel möglrich, doch mußte der Müller oder Mühlherr, der sich einmal bei einer Innung eingekauft hatte, bei dieser verbleiben. Im großen und ganzen waren es die Mühlen der Herrschaft Weinberg, die der Innung Kefermarkt angehörten, obwohl auch Mühlen verschiedener Herrschaften zu einer Innung gehören konnten. So wird z. B. die Kaplmühle ausdrücklich als zur Herrschaft Waldhausen gehörig bezeichnet. Andere Mühlen sind wieder aus der Innung von Kefermarkt aus,geschieden, so die Kumpfmühle, die unter dem Besitzer Hans Pfandl nur in der Zeit von 1653 bis 1662 im Innungsbuch von Kefermarkt genannt wird, später aber zur Innung von Pregarten gehörte. Am Jahrtag, es war dies der „Corpus Christy Tag" (Fronleichnam), trat die Innung zusammen, um über ihre Angelegenheiten zu beraten, zu beschließen. Waren im Laufe des Jahres weitere, dringende Angelegenheiten zu behandeln, so folgte erin zweiter Jahrtag, meist am Stefanitag. Ausnahmsweise wohnte auch der Pfleger dem Jahrtag bei, so 1627 der Pfleger Johann Sauracher und 1675 der Pfleger Hanns Conradt Eberl. Die Geschäfte der Innung wurden von drei Zöchmeistern geführt. Als solche werden genannt: 1624 Bärthl Klampaur von der Humpelmühl, Merten Schreiner und Hannsen Fiegelmüllner. 1675 wird für Paul Tiermüllner von der Marktmühle zu Lasberg, Zacharias Kerschpambmayr von der Ledermühle zu St. Oswald ins Glüb genommen (angelobt), neben den beiden anderen Zechmeistern Paul Schweipachmüllner von der Klammühle und Georg Fiegelmüllner von der Altmühle. 1686 für den verstorbenen Zacharias Kerschpambmayr, Sebastian Ornetzhofer von der Panholzmühle. 1637 wird bemerkt, daß Mörth Parkfrieder an der Fügelmühle vor 9 Jahren zum Zöchmeister angesetzt worden. Am Jahrtage wurde die Verrechnung der Einnahmen und Ausgaben vorgenommen. Be}sp'ielsweise möge die Rechnung für das Jahr 1690 angeführt sein. 251

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