OÖ. Heimatblätter 1953, 7. Jahrgang, Heft 2

Bausteine zur Heimatkunde Zum triten ist auff Einen Jetwödtern stuckh Rodt geschriben wie der zeig, oder matery ligt, ainwödter nach lengst, nach der zwergs, dobelt, oder ainuach und Ein Jetes stickhel ordtentlich numerirt wo es hin gehört, Es ist auch auf einen Jetwödtern stuckh Ein zötl gebabt, darauf geschriben wie lang Und wie weit dass selwige stuckh ist Und derentwögen ist die angehengte achtel Eln, zum aussmössen gericht worten, Zum firten ist es Kheinen mauster Verwört, der etwan e.fn neues stuckh in dass buech stifften will, damit Unsser handtwerx ortnung imer fordt bösser gebflantz. Undt gehalten wirt, und disses Buech soldten die Zöc'hmauster woll in owacht Nemen, und in der ladt behalten, und, niemant herauss geben er seie weren wölle, aussgenomen, mit Verwiligung des gantzen handtwerkh, so geschehen Freystadt dem neinzöchenten tag moats May nach Khristy Unsers lieben Herrn undt seligmachers geburt in aundausent siben hundtert und zwainzigisten ./. Johan Piringer Purger und statt schneier mauster allta stifter.,; Es handelt sich al'So um eine vom Stadtschneidermeister und Bürger Johann J>Jringer am 19. Mai 1720 .handschriftlich herausgebrachte Zusammenstellung neuer Meisterstücke für das Freistädter Schneiderhandwerk. Das Buch mißt annähernd 33.5 X 23.5 X 4 cm und enthält außer der schon erwähnten Vorrede noch 8 doppelt eingeschlagene Seiten, die in 'Schwarzer Tintenschrift je 3 bis 4, insgesamt 24 verschiedene Meisterstücke verzeichnet enthalten. Zu jedem solchen Doppelblatt sind dann 3 Papierfahnen (zu jedem Meisterstück eine) zugeklebt, auf denen in roter Tinte zum Teil auch mit roter Schrift die betreffenden Schnitte im Maßstab 1 :16 verzeichnet sind. Bei jedem Meisterstück ist überdies vermerkt, wieviel man an „Zeig oder Matery", wie die Vorrede ja sagt, dafür braucht; und zwar ist jeweils dreierlei Stoff, aus dem das betreffende .Stück gemacht werden könnte, besprochen. Die Vorderseiten der 8 Doppelblätter zeigen jeweils den Aufriß eine'S der drei darin beschriebenen Meiisterstücke im Ganzen. An einem 82 cm langen handgewebten schmalen Band ist dem Buch, wie erwähnt, eine nußholzene Achtel-Elle mit eingebrannten Teilstrichen beigegeben. Im einzelnen sind es folgende Meisterstücke: ,,Nr. 1. ,.Nr. 2. Wiefiell hat man zu disen Rau c h m a n d 1 a.tlas Braucht die brait je 2'3 Eln . . . . Wiefiell braucht man Dowinnet die Breite je 11/3 .Eln . . Wiefiell braucht man gueten Samet die Braitn" 2 / 3 Eln . (vorn ein Aufriß des Raiuchmantels). Auf de1· Papierfahne folgende Bemerkungen: „Der atlas bey dissen Rauchmantl ligt ainuach bei dissen Rauchmantll die lenge der Chrang zum Rauchmandl die lenge . der Khrang zum RauchmandJ. die Braiten . der Khrang zum Rauchma.ndl 11 Eln 6½ Eln 11 Eln 2 Eln 11s Eln 2/a Eln 2/a Eln" Wiefiell hat man zu diesen 1 e v i t e n R o g Brogat braucht die Braiten je 2 / 3 Eln . . . . . . . . . . . . 6 Eln 7/s Eln . 39 /16 Eln ligt Wiefiell braucht man tribsamet die Braitn je 9fi 6 Eln . Wiefiell braucht man dobldaffet die Braiten 11/s Eln Auf der Papierfahne: ,,der Brogat biey dissen leUJiten Rog ainuach bey dissen leuiten Rog die lenge die weiten . . . . die Ermel lenge . . . . die Ermel weiten . . . . 11/2 Eln 31/4 Eln 2/s Eln 2/a Eln" 257

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