OÖ. Heimatblätter 1949, 3. Jahrgang, Heft 4

Bausteine zur Heimatkunde abfallend. Sie stellte die Verbindung mit der alten Steyrer Straße her. Eine an¬ dere Altstraße führte in östlicher Richtung, sich bald in zwei Äste teilend. Der eine Ast führt im Bogen gegen Norden, in einigen Teilen als tiefe, vergraste Wegfurche gut erkennbar. Mit gleichmäßigem Gefälle senkt sie sich durch den Wald und er¬ reicht in Bruck die Hörstraße. Der zweite Ast zieht in östlicher Richtung weiter, am Waldrand und im Wald als breites Grabenprofil mit begleitenden Straßenwällen gut sichtbar. In dem gegen die Haltestelle Taunleiten absteigenden Teil ist die Trasse vielfach verwischt. Ein letztes Stück ist zwischen den dem Walde folgenden Äckern und der Haltestelle Taunleiten in den Wiesengründen als über zwei Meter tiefer und ebenso breiter Hohlweg, der nicht mehr begangen wird, sichtbar. Die Verlängerung dieser Altstraße weist in die Straße St. Florian — Asten. Die Verbindung von St. Florian nach Ansfelden führte früher von Hohen¬ brunn über den Lederbauer und durch den Ledergraben nach Westen. Der Trassen¬ verlauf durch den Wald ist fast vollkommen verwischt, doch ist diese Straße in einer Karte des Stiftes St. Florian aus dem Jahre 1655 noch verzeichnet. Der Abstieg gegen den Wambach, den die Altstraße auf einem gewölbten Steinobjekt über¬ schreitet, ist wieder gut sichtbar. Von hier führt die Straße heute nur mehr als Fußweg oder als Feldfahrt gegen Ansfelden, im Hohlweg der Hörstraße zu diesem Orte absteigend. Die mittelalterlichen Verbindungen von St. Florian nach Osten, Westen und Süden folgen im allgemeinen den heutigen Verkehrswegen. Teilweise, insbeson dere an der nach Hausleiten ziehenden Straße, sind neben der heutigen Trasse die Furchen der Altstraßen zu sehen. Erwähnt sei die alte Straßenführung nach Hof kirchen, die, südlicher als die heutige Straße, am Bauernhof Lehner vorbeizog. Schließlich sei noch die „Hochstraße“ genannt, die als Fortsetzung der alten Steyrer Straße beim Mayer in Tonach in südlicher Richtung an Niederneu¬ kirchen vorbei nach Maria Laah zog. Die zielstrebige Führung der Straße, die auch als „Alte Salzstraße“ von den Einheimischen bezeichnet wird, läßt in ihr eine ältere, denn eine mittelalterliche Straße vermuten. Herbert Jandaurek (Linz) Josef Kepplinger Ein oberösterreichischer Altarbauer Das Biographische Lexikon des Landes Österreich ob der Enns von F. Krackowitzer und F. Berger (1931) berichtet über den Ottensheimer Altar bauer Kepplinger: „Kepplinger Josef, geb. 1848 in St. Peter am Wim¬ berg. Wurde Tischler, dann Bildhauer. Seit 1876 in Ottensheim.Werkstätte für gotischen Altarbau. Arbeiten in Oberösterreich, Niederösterreich, Salzburg, Böhmen, Schlesien. Gest. 19. März 1898 in Ottensheim. Über die Herkunft Kepplingers ist also wenig bekannt. Wir wissen nicht einmal genau, wann er geboren ist. Im Totenbuche der Pfarre Ottensheim 23* 355

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