OÖ. Heimatblätter 1949, 3. Jahrgang, Heft 3

Oberösterreichische Heimatblätter Winterrettich Winterrettich wird nach Johanni gestupft in abnehmendem Mond. Der aber später gestupft wird, bleibt zwar kleiner, bleibt aber dafür länger. Sommerrettich Wer einen guten Sommerrettich haben will, soll den Rettich, wenn er noch jung ist, umsetzen. Winterentivien Winterentivien wird zu End¬ Juni gebaut und im letzten Viertel vor dem Vollmond im Oktober ausgenommen. Ein bis zweimal kann er Reif ausstehen. Häupelsalat Man kann um diese Zeit auch den Häupelsalat bauen. Der aber im Winter bleiben soll, muß um Bartolomei gebaut, oder drei oder vier Tage vor dem Neu¬ mond. Etliche bauen noch später, damit er nicht zuviel auswächst. Er muß auf alle Fälle im abnehmenden Mond gebaut werden, sonst wächst er aus. Haar Der aufgehende „Linset“ wird am nützlichsten nach dem ersten Viertel, also zwischen dem Vollmond und diesem gebaut. Dies geschieht allgemein um Pfingsten. Etliche halten es für gut, wenn es am Tag S. Erasmus gesät wird. Haarfangen Wenn man Haar fangt, so gibt man einem Arbeiter des Tages 5 kr, denn sie müssen sich nach dem Fangen auch beim Riffeln gebrauchen lassen. Zum Früh¬ stück haben sie Suppe und Koch. Zu Mittag erhalten sie Fleisch, Kraut und Milch, wenn kein Fasttag ist. Als Abendbrot Suppe, Rüben und Schmalzkoch, kalte Milch, auch einen Trunk Most oder Bier. Man muß die Pollen auf der Tenne auch gleich putzen, voneinanderziehen und dann etwa einen Tag liegen lassen, dann gehen sie lieber auseinander. Vom Hanf Den Hanf baut man um Urbani. Der Acker muß aber vorher dreimal geackert werden. Nichard Kastner (Mauthausen) Zu Anton Bruckners Nachlaß Zu meinem Aufsatz über „Anton Bruckners Nachlaß“ im 2. Heft des heurigen Jahrgangs der „Oberösterreichischen Heimatblätter“ (S. 116 ff) kann ich noch einige kleine Ergänzungen bei¬ bringen: Die „silberne Tabatiere“ (S. 122) ist wohl jenes Stück, das Bruckner im Jahre 1873 von der Stadtgemeinde Tulln als Ehrengabe erhielt, da er für die Collaudierung der dort aufgestellten neuen Orgel kein Honorar annahm. Vgl. hiezu F. Gräflingers Veröffentlichung des Briefes Bruckners vom 8. Oktober 1873 an den Tullner Bürgermeister Ignaz Pollmann im Beiblatt der „Furche“ (Wien) vom 10. August 1946. Bruckner dankt für die Gabe mit den Worten: „Bitte als löbl. H. Vorstand der Stadtgemeinde meinen tiefsten Dank entgegennehmen 266

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