OÖ. Heimatblätter 1948, 2. Jahrgang, Heft 1

Weinberger: 100 Jahre Eiszeitforschung in Oberösterreich von Seefeldner99) sind auch geographische Exkursionen in das obere Inn¬ viertel beschrieben. Die einzigartigen geologischen Verhältnisse des Ibmer Moores werden von H. Gams auch bildlich dargestellt 100), u. a. auch das erste Os Öster¬ reichs. Eine zusammenfassende Darstellung der eiszeitlichen Verhältnisse des oberen Innviertels findet sich bei Weinberger und Del Negro 101). Aus dem übrigen Alpenvorlande seien folgende die Eiszeit betreffende Ar¬ beiten aufgezählt. Der Hausruck- und Kobernaußerwald, als deren gemeinsame Bezeichnung der alte Name Höhnhart vorgeschlagen sei, wurden durch E. See¬ feldner 102) und H. Graul 103) sowie N. Wallisch 1°4) bearbeitet, wobei sich widersprechende Ansichten ergaben. Von Keindl liegt eine kleine Notiz über die Innterrassen vor 105). Schadler beschreibt erstmals in Oberösterreich eis¬ zeitliche Fließerden aus dem Mühlviertel in Lagen über 600 Meter 106) Über Frostspalten aus dem Kobernaußerwald berichtet kurz Weinberger1o?) Auch die Eiszeit des Böhmerwaldes war Gegenstand zahlreicher Unter¬ suchungen. Machatschek 1os) behandelt in seinem länderkundlichen Werke auch die Lokalvergletscherung des Böhmerwaldes und schließt auf eine Schneegrenze von 1000 bis 1050 Meter. Eingehende Untersuchungen über die eiszeitliche Böhmer¬ waldvergletscherung stellt Nathsburg an109), der u. a. um den Plöckensteiner See ein großartiges Moränensystem feststellte. Nun folgt ein Nachfahre Bay¬ Zungenbecken der diluvialen Salzach- und Saalachgletscher (1), Jahrbuch der geologischen Bundes¬ anstalt Bd 88 (Wien 1938) S. 195; ders., Glazialwirkung in Zweigbecken des Salzachgletschers, Berichte des Reichsamtes für Bodenforschung, Ig 1942 H. 11/12 (Wien 1942) S. 189. 99) E. Seefeldner, Geogr. Führer III: Salzburg, Alpen und Vorland (Berlin 1929). 100) H. Gams, Das Obmer Moos, Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines Bd 92 (Linz 1947) S. 289; ders., Die Fortschritte der alpinen Moorforschung von 1932 bis 1946, Österreichische Botanische Zeitschrift Bd 94 (Wien 1947) S. 235. 101) L. Weinberger, Der geologische Bau des oberen Innviertels, Mitteilungen für Erd¬ kunde Ig 7 (Linz 1938) S. 2. Del Negro. Der geologische Bau der Salzburger Kalkalpen. Ebda, Ig 3 (Linz 1934) S. 2. 102) E. Seefeldner, Hausruck und Alpen, Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde (Berlin 1935) H. 1/2 S. 17; ders., Der Hausruck und sein Vorland, ebenda 1939 S. 202. 103) H. Graul, Untersuchungen über Abtragung und Aufschüttung im Gebiet des unteren Inn und des Hausruck, Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft in München Bd 30 (München 1937) S. 179; ders., Schotteranalytische Untersuchungen im oberdeutschen Tertiär¬ hügelland, Abh. Bayer. Ak. d. Wiss. Math. nat. Kl. Neue Folge 46 (1939). 102) N. Wallisch, Der geologische Bau des Alpenvorlandes zwischen Salzach-Inn und Enns, Mitteilungen für Erdkunde Ig 5 (Linz 1936) S. 2 und Ig 6 (Linz 1937) S. 50. 105) J. Keindl, Die jungen Innterrassen zwischen Mining und Obernberg, Verhandlungen der geologischen Bundesanstalt Ig 1937 (Wien 1937) S. 183. 106) J. Schadler, Aufnahmebericht über Blatt Linz-Eferding (4652), Verhandlungen der geologischen Bundesanstalt Ig 1938 (Wien 1938) S. 64. 107) G. Lahner, Die Eiszeit und ihr Kulturinhalt, Mitteilungen für Erdkunde Ig 11 (Linz 1947) S. 182. 108) F. Machatschek, Landeskunde der Sudeten- und Westkarpathenländer (1927). 100) A. Rathsburg, Die Gletscher des Böhmerwaldes zur Eiszeit, Bericht der Natur¬ wissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz 22 (Chemnitz 1928) S. 65, 21

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