OÖ. Heimatblätter 1948, 2. Jahrgang, Heft 1

Weinberger: 100 Jahre Eiszeitforschung in Oberösterreich gewaltiges, in sich geschlossenes Lehrgebäude errichtet und eine erste Gesamtschau ermöglicht. Alle späteren Forscher haben von diesen Grundlagen aus weiter¬ zubauen. III. Die moderne Zeit Der erste Weltkrieg unterbrach die Arbeit und erst allmählich setzte sie nach dessen Ende wieder ein. Ein Einströmen neuer Ansichten und Forschungsergebnisse benachbarter und ferner Länder macht sich bemerkbar. Ein solches befruchtendes Treffen war die 3. Internationale Quartärkonferenz, die 1936 in Wien unter dem Prásidium tn G. Götzinger stattfand. Zu den auch durch unser Gebiet ge¬ legten Lehrfuhrten wurde ein wertvoller Führer s1) herausgegeben, der auch für den Unterricht mehr ausgewertet werden sollte. Über die vielen Vorträge und Dis¬ kussionen berichten die Verhandlungen 82). Sehr anregend sind die Berichte über die stattgefundenen Fahrten, da sie manch neuen Gesichtspunkt von auswärts bringen. Für unser Gebiet kommt der vorzügliche, von C. Troll verfaßte Teil in Frage 83). Als neueres Sammelwerk sei die „Geologie der Ostmark“ von F. X. Schaffer erwähnt 84), in der aber leider die eiszeitlichen Verhältnisse recht stief¬ mütterlich behandelt sind. Für einen größeren Leserkreis berechnet sind die Darstellungen von Berner (Traungletscher) 842), Nohrhofer (Traun-Enns-Platte u. ä.) 85), Seidenschwarz (Vöcklabrucker Umgebung)s6), Seidl (Steyr)87), Weinbergerss) Gruber (Geomorphologie Oberösterreichs) 89). Über den Traungletscher liegt außerdem noch eine Reihe von Arbeiten von Götzinger vor 90). Einen 12 m3 großen Findling der Traun-Enns-Platte be¬ 81) G. Götzinger, Führer für die Quartär-Exkursionen in Österreich Teil 1 (Wien 1936). 82) Verhandlungen der III. Internationalen Quartär-Konferenz Wien, September 1936 (Wien 1938). 83) C. Troll, Die große Exkursion durch die Ostalpen I, Wien-Salzburg, Zeitschrift für Gletscherkunde 25 (1937) S. 258. 84) F. X. Schaffer u. a., Geologie der Ostmark (Wien 1943). s4a) R. Berner, Der Traungletscher im Alpenvorland und seine Zweige, Mitteilungen für Erdkunde Ig 6 (Linz 1937) S. 100. 85) J. Rohrhofer, Einführung in die Geologie von Wels und seine nächste Umgebung, Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums in Wels 1933/34 (Wels 1934) S. 3; ders., Die eiszeitlichen Ablagerungen im Alpenvorland zwischen Traun und Enns, Mitteilungen für Erd¬ kunde Ig 7 (Linz) 1938) S. 49. 86) L. Seidenschwarz, Vöcklabruck und Umgebung I. (Vöcklabruck 1934). 87) H. Seidl, Das oberösterreichische Alpenvorland östlich des Hausruck, Oberösterreich, herausgegeben von F. Berger (Wien 1925) S. 203. 88) L. Weinberger, Die Eiszeit in Oberdonau, Der Heimatgau Ig 3 (Linz 1941/42) S. 61. 80) F. H. Gruber, Beiträge zur Geomorphologie Oberösterreichs, Mitteilungen für Erd¬ kunde Ig 4 (Linz 1935) S. 18. 90) G. Götzinger, Zur glazialgeologischen Analyse der Quartärablagerungen im Trauntal¬ gebiet oberhalb Gmunden, Anzeiger der Akademie der Wissenschaften (Wien) 1937; ders., Drum¬ lins und Oser im Traungletschergebiet, ebenda 1939; ders., Die spätglaziale Abschmelzungsfolge der westlichen Zweige des Traungletschers, ebenda 1940; ders., Weitere glazialgeologische Be¬ 19

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