OÖ. Heimatblätter 1947, 1. Jahrgang, Heft 3

Oberösterreichische Heimatblätter von Hörmannsschlag Josef Heinzl und der im Walde geborene Köhler Wolf Piringer. Er wurde von seinen Eltern schon Fundtfurbm genannt, besaß einen großen Ein¬ fang, fünf Rinder und sieben Ziegenböcke. Das letzte Häusl besaß der im Frei¬ walde aufgewachsene Köhler Hans Aufreuter. Bei seinem Häusl waren vier Ein¬ fänge und je ein Kornreut, Wiese und Viehweide. Er besaß auch fünf Rinder. Der Weg führte weiter vom Khalttenwasser29) gegen Pierst¬ lingso) und der langen Pruckh zu. Dort hatte der ledige Knecht Johann Planckht von Reittern sein Ansiedel. Er hatte soviel ausgereutet und eingefangen, daß er es der Kommission gar nicht aufzählen konnte. Er besaß zwei Ochsen und neun Stiere. Vom Wolfsbächlein ging der Ritt zum Maiselhoff, den Michael Enzerstorfer aus St. Oswald besaß. Er war der Herrschaft Weinberg untertan. Im Stübl hatte Wolf Neustettner 1609 ein Häusl gebaut. Bei Langpruckh waren drei Häusl. Das erste besaß Gorg Khauffleuttner, ein Weinberger Unter¬ tan, und im zweiten Häusl saß der von St. Oswald gebürtige Köhler Hans Holz¬ mihlner. Bei diesem Häusl entspringt das Kaltwasser29), das über Pierst¬ ling in die rote Aist fließt. Das dritte Häusl hatte Matthias Khrillparzer vor 15 Jahren vom Zacherl Schmid um 9 Gulden 4 Kreuzer gekauft. Er besaß zwei große Einfänge und sechs Rinder. Hier führte ein Holzweg von der Langenpruckh und Rauchenedt her. Auf dem Hagennockht siedelte der von St. Michael bei Rauhenöd gebürtige Andre Sibmer. Er hatte das Häusl im Jahre 1613 um 21 Gulden gekauft und besaß neben einem großen Einfang zwei Kühe. Die Kommission ritt nun auf den Steinmanczel, wo auf der linken Seite der Landstraße zu vier Siedler ihre Häuser gebaut hatten. Im ersten hauste der Bäcker Siegmund Schreiner aus Landshut; das zweite Häusl besaß der Zimmermann Gorg Unmueth, er hatte das Häusl im Jahre 1612 vom Bleiglaser Gorg Kraß um 24 Gulden gekauft. Das dritte Häusl kaufte zu Pfingsten des vergangenen Jahres der 100 jährige Schneider Benedikt Hänndtel. Er war vom Zinnspanhof bei Oberhaid in Böhmen gebürtig. Das letzte Häusl besaß der Wäldler Hans Sulzpeckh. Er besaß neben vier großen Einfängen und einer Wiese auch neun Rinder und eine Ziege. Den Beschluß der Bereitung bildete die Untersuchung der Siedlung am Viehberg31). Diese war am weitesten vorgeschritten, denn es standen dort bereits 19 Häuser und zwei Hausgründungen waren in Angriff genommen worden. Hier hausten folgende Ansiedler: Siegmund Schwarzberger aus Gutau, der Wagner Hans Rosner, der Schindelmacher Michael Resch von Leopoldschlag, dann der Eisenzieher Hans Willhalbm, dessen Vater das Häusl im Jahre 1560 erbaut hatte, der vom Hundshaider Stüfft (Böhmen) gebürtige Drechsler Adam Sigl, der von Rauhenöd gebürtige Holzhauer Hans Hannczenberger, der neben sechs Rindern auch ein Schaf besaß, der Schindelmacher Gorg Riedel aus Ampfelwang, Georg 29) Bei dem kalten Wasser in der K.-G. Königsau, O.-G. Sandl. 30) Pürstling, K.-G. in der O.-G. Sandl. 31) Viehberg in der K.-G. Königsau, O.-G. Sandl. 218

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