OÖ. Heimatblätter 1947, 1. Jahrgang, Heft 3

Oberösterreichische Heimatblätter der Witwe des Stefan Schaunberger erheiratet. Er robotete zwei Klafter Scheiter der Herrschaft Freistadt, besaß einen ziemlich großen Einfang und fünf Ziegen. Bei diesem Häusl hatte die Waldmalschen ihren Ursprung. Im zweiten Häusl hauste der Leinweber Michael Pichler aus Gallneukirchen. Er hatte es vor einem Jahre vom Pfleger der Herrschaft Freistadt David Enderl gekauft und besaß neben einem Einfang eine Kuh und zwei Stierl. Der vorherige Besitzer Stefan Paschinger war kürzlich in Freistadt mit dem Schwerte hingerichtet worden. Im dritten Sandler Häusl wohnte der Köhler Jörg Haitter aus Schenkenfelden. Er besaß neben dem Häusl auch ein Hüttel, ein Kuhhäusl, mehrere Einfänge, Treidgerichte und 13 Kohlstätten sowie drei Kühe und ein Stierl. Er robotete der Herrschaft Freistadt jährlich zwei Klafter Scheiter. Von Sandl ging die Bereitung nach Vorststatt weiter, wo vier Siedler hausten. Es waren dies der Schaufelhacker Siegmund Miessenpeckh aus Zettwing, er erbaute bereits 1605 sein Häusl, der Aschenbrenner Andre Stämpfel, der Köhler Jakob Gaißledter, dieser baute sein Häusl 1608 auf, und schließlich der Weber Jakob Schnepf. Die drei letztgenannten leisteten der Herrschaft Freistadt die übliche Robot. Die nächste Siedlung war am Moßbach15), wo bereits 13 Häuser standen. Das erste hatte 1613 der Schaufelhacker aus Kirchdorf Hans Khreinthaller erbaut. Er hatte neben dem Häusl einen großen Einfang, eine Kuh, eine Kalm und eine Ziege. Der Herrschaft Freistadt, die ihn auch zum Unterrichter der Siedler im Frei¬ walde bestellt hatte, robotete er zwei Klafter Scheiter. Das nächste Häusl besaß der Köhler Adam Mäczgo; er hatte es 1615 um 2 Gulden 6 Kreuzer gekauft. Im dritten Häusl wohnte der Köhler aus Kirchdorf Hans Läßlberger, der neben einem großen Einfang zwei Stierl und vier Ziegen besaß. Im nächsten Häusl saß Adam Geypichler; er hatte es vor zwei Jahren vom krumpen Jaggl gekauft. Das fünfte Häusl besaß der Franzosenarzt Michael Häckhel und das nächste der aus Eisenerz gebürtige Holzhauer und Köhler Benedikt Tragreckhl. Er war vom Freistädter Bürgermeister als Köhler aufgenommen worden und besaß neben einem weiten Einfang zwei Kühe, eine Kalm und drei Ziegen. Das siebte Häusl am Moßbach besaß der Köhler Christoph Stebenreitter von Bayrisch-Waidhofen. Er hatte es vom Benedikt Landshuetter, der es wieder von einem Köhler schuldenhalber ange¬ nommen hatte, um 20 Gulden gekauft, aber bisher nicht gezahlt. Er besaß neben einem weiten Einfang, von dem er sechs Fahrt Heu fechsnen konnte, zwei Kohlhütten, drei Kühe und eine Ziege. Die folgenden zwei Häusl besaßen der Lorenz Guetten¬ prunner aus Reichenstein und der Köhler Nuprecht Fernberger aus Steyr. Der Landstraße zu stand ein leeres Häusl mit einigen Reuten, so vorher der Christoph Prändtenberger, der aber vor einem Jahr zu Freistadt ausgestrichen (ausgepeitscht) worden war, besessen hatte. Im nächsten Häusl wohnte der Bader Niklas Ausres. Er stammte aus Mandtel in der Pfalz und hatte vor vier Jahren das Häusl vom Franzosenarzt Hackhel um 14 Gulden gekauft. Vom gewesenen Freistädter Bürger¬ 15) Moosbach in der K.-G. Hackelbrunn, O.-G. Sandl. 214

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