Johann Gotthard Hayberger 1695-1764

Geld haben die Medikamente oder den Arzt zn bezahlen und daher weiter um sich greift", beschloß der Rat, die Behandlungskosten aus städtischen Mitteln zu tragen. Ebenso ließ man, „zu Abwendung dieses Übels", einige Messen lesen, da ein solches „Unheyll dz gemeinschäftliche Weesen und bedürfftigkeit in eine fpörung bringen möchte". Es bestand also die Gefahr, daß es zu fallweisem Schließen von Geschäften und Werkstätten, somit zu einer Störung des Erwerbs- und Wirtschaftslebens käme. Der „phyficus Ordinarius" Dr. Streb zeigte dem Magistrat an, daß man in der Stadt auch Kranke „wider die Ordnung" behandelte. Deshalb sah sich der Magistrat veranlaßt, den Badern und ihren Gesellen „in kritischen Fällen" die Ausgabe und Verschreibung von Medizinen zu verbieten und den „Klein Bader Gesellen", unter Androhung des Personalarrestes, gänzlich zu untersagen. Der Eigentümerin des „Klein-Bades", wurde außerdem vorgeschrieben, binnen sechs Wochen einen dem Magistrate genehmen tüchtigen Gesellen anzustellen. Sollte sie diesein Besehle nicht nachkommen, wiirde nach Ablauf der erwähnten Frist, von Amts wegen ein Verkaufszettel „aus paus und Gerechtigkeit" angebracht werden. Das Mitglied des Inneren Rates uni) bürgerliche Apotheker Wilhelm Kintz legte im November 1763 eine Rechnung über 2 t t Gulden 35 Kreuzer sür unentgeltlich abgegebene Medikamente vor, doch erklärten seine Ratskollegen, ihm nur 200 Gulden bezahlen 311 wollen. Dem Stadtphysikus Dr. Streb wurden für feine „angewandte mühe" bei Bekämpfung der Seuche drei kaiserliche Dukaten gegeben.^) Peftige Regengüsse im August nöl ließen Enns und Steyr über die User treten. Die wassermassen rissen am 14- desselben Monates die drei Stadtbrücken weg und verursachten Schäden au Gebäuden.^) Die Verbindung mit dem Ennsdorse wurde bis zur Reparatur der Brücken mit Zillen aufrecht erhalten. Der Baumeister las Schaffen paybergers als Baumeister fällt in einen Zeitabschnitt, in dem Steyr eine zweite Bliite des Bürgerhausbaues erlebte und die „um die Mitte des . >8. Iahrhundertes ihren Höhepunkt erreichte."^) Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges setzte sich im deutschen Kultnrbereich der Barockstil durch. Im süddeutschen Raum, besonders in Österreich, drückte sich die überquellende Lebensfreude nach den Siegen über die Türken und die daurit verbundene religiöse Erneuerung im Barock, in Form und Farbe, recht sinnfällig aus/') Es wurden in dieser Epoche weniger Neubauten geschaffen, sondern bestehende Fassaden mit verschwenderischer Fülle neu gestaltet. Neben dem Rokoko, das um das Jahr 1750 einsetzte, blieb auch die spätbarocke Bauart erhalten.^) Die Meister dieses Baustils waren sehr schöpferisch, selten ähneln bestimmte Motive an den Fassaden oder waren gar gleich. Dies macht ein sicheres Erkennen der von oinenl bestimmten Baumeister durchgefllhrten Bauten sehr schwierig oder fast undurchführbar. Daher ist ein genaues Bestimmen aller von Hayberger durchgeführten Bauten kauin mög- ») 6? 1763.256,262.296,364. 39J LV 14,345. 40) LV 3,206. M LV 12,14. M LV 3,206.

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