Johann Gotthard Hayberger 1695-1764

Promulgationssaal. Ursprünglich sollte er ähnlich ausgestaltet werden wie der Marmorsaal. Aus finanziellen Gründen unterblieb dies aber. So ließ erst Abt Kolumban Zehetner 1814 den Saal mit antikisierenden Motiven des Klassizismus ausmalen. Er dient vor allem für Konzerte und die Schulschlußfeiern (Promulgationen) des Gymnasiums. Die darunterliegende dreischiffige Einfahrtshalle tragen toskanische Pfeiler. Das Hauptportal schmückte 1749/50 Johann Paul Sattler mit den Statuen der Religion und Frömmigkeit. Naturalien-und Mineralienkabinett. Durch eine reichhaltige zoologische Sammlung in einem Korridor der Südseite des Stiftes gelangt man in die alte Raritätenkammer und in das reizvolle intime Mineralienkabinett mit den prächtigen Rokokoschränken, entworfen von P. Joseph Schaukegl 1766. Das Porträt des Abtes Dominik Gussmann malte Martin Johann Schmidt 1760, das sehr aufgelockerte Deckenbild (Allegorie der sieben Planeten) Johann Bergl 1769. Bibliothek. Sie sollte zunächst der Melker Stiftsbibliothek nachempfunden werden. Paul Troger malte daher auch hier das Deckenfresko, eine Szene der himmlischen Liturgie nach der Apokalypse mit dem Buch mit sieben Siegeln im Zentrum. Die Galerie und die Bücherschränke des zweigeschossigen Raumes wurden von dem Wiener Tischler Jakob Gabruckhner 1741 - 1743 aus Nußbaumholz hergestellt. 1763 umgab der Wiener Maler Franz Joseph Wiedon das Deckenfresko mit vorzüglicher Scheinarchitektur. Johann Jakob Sattler schuf vier Paare Putti, die die vier Fakultäten der Universität bedeuten. Schließlich wurden sämtliche Bücher wenigstens mit einem weißen Rücken versehen, so daß der ganze Saal von den hellen Kelheimer Platten des Fußbodens über die weißen Büchereinbände bis zur Scheinarchitektur der Decke, reich gegliedert durch das Braun der Nußbaumschränke, ein einheitliches Farbkonzept aufweist. Das Stiftsportal mit Durchblick zum Kirchenportal il .··. '-'-.· .. ,,.:-:. 1 ■ ■

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