Grüne Bürgerzeitung, Nummer 3, September 1994

DAUER- THEMA. Der Gemeinderat F B - 1u1 N beschließt ~ • fina~~ielle HA . US Unterstutzung und der Magistrat verzögert die Auszahlung. leichter wird dadurch die schwierige Arbeit des Frauenhauses nicht. Ein Bericht von GAL- Gemeinderätin Eva Scheucher. ImJuli 1992 wurde das Steyrer Frauenhaus gegen den Widerstand verschiedener Steyrer Politiker eröffnet - diese waren der Meinung, daß es das Problem in un- serer Stadt nicht gäbe. Doch das Frauenhaus lieferte „schlagen- de Beweise" und war binnen kürzester Zeit überfüllt: In den vergangenen zwei Jahren konnte rund sechzig Frauen und hundert Kindern Schutz und Hilfe gebo- ten werden. Z:weierlei Maß Wissenschafterinnen fanden heraus, daß die Situation von mißhandelten Frauen der von Terroristengeiseln gleicht: Der gewalttätige Mann schafft sich sein Reich, in dem er Gewalt und Terror aus- übt und nach seinen Gesetzen herrscht. Außerdem kann er damit rechnen, daß die Umgebung nicht interveniert.. Während jedoch Terroropfer mit der Unterstützung der Allgemeinheit rech- nen können, stoßen mißhandelte Frauen GAL-Gemeinderätin Eva Scheucher auf Unverständnis und Vorwürfe. Frau- en, die Gewalterfahren, hören nicht: ,,Wie kann ich Ihnen helfen?", sondern: ,,War- um lassen Sie sich schlagen, warum ge- hen Sie nicht weg?" Es wird suggeriert, daß Frauen geschlagen werden wollen und die Ursache der Ge- walt bei ihnen zu suchen sei. Das Frauenhaus hilft Das Frauenhaus Steyr ist die wichtigste regionale Anlaufstelle für mißhandelte Frauen und Kinder. Es ist notwendig, daß diese Frauen in ihrer Stadt, in ihrem Be- zirk Hilfe erhalten - nur so kann das soziale Umfeld erhalten werden. Und es ist hauptsächlich ehrenamtlichen Mitar- beiterinnen zu verdanken, daß es diese Einrichtung 1n Steyr überhaupt gibt. Und der Magistrat blockiert Im Frauenhaus übernehmen ehrenamt- licheVereinsvorstände hohes Risiko und haften mit dem Privatvermögen für die :'.\:. Die Grünen haben die österreichische Politik in einem wesentlichen Punkt verändert. Heute kann es sich keine politische Kraft mehr leisten, Umwelt- fragen nicht zu beachten. Das ist das eigentliche historische Verdienst der Grünen. Mir wäre es natürlich lieber gewesen, wenn die SPÖ rechtzeitig diese Rolle übernommen hätte. Mag. Brigitte Ederer, Staatssekretärin (SPÖ) großen finanziellen Aufwendungen. Eine Belastung, die dadurch verschärft wird, daß die ersten Monate eines Jahres nie kalkulierbar sind, weil Subventionszu- sagen immer nur für ein Jahr und dazu meist sehr spät gegeben werden. Dazu kommt, daß eine vom Gemeinderat be- reits bewilligte Förderung beinahe zwei Monate lang nicht überwiesen wurde. Für diese Zeit müssen bei Banken teure Überziehungszinsen bezahltwerden. Soll- te da Methode dahinter stecken? Steyr ist anders Es kann auch anders funktionieren. In Salzburg hat das Land mit dem Frauen- haus einen mehrjährigen Leistungsaus- tausch vertraglich vereinbart, der dem 1 Frauenhaus eine fixe Jahressubvention garantiert. Das Frauenhaus bringt im Gegenzug bestimmte Leistungen. Es ist dringend notwendig, daß die Steyrer Stadt- und die oberösterreichischen Lan- despolitikerinnen sich zusammensetzen und die Förderungspraxis für das Frauen- haus überprüfen - denn nur unter profes- sionellen Bedingungen wird eine abgesi- cherte und geplante Arbeit des Frauen- hauses realistisch. ♦ WECHSEL DerGAL-GemeinderatMarcoVanekhält sich im Rahmen eines europäischen Stu- dienaustauschprogrammes bis Sommer 1995 in Leicester, England, auf Während dieser Zeit vertritt ihn Eva Scheucher im Gemeinderat. ♦ Eva Scheucher und ihr GemeinderatskoUege Kurt Apfelthalet sind im Büro der GAL erreichbar: .Sierninger Straße 17, 4400 Steyr, Telefon/Fax: 07252/81536; Montag und Donnerstag von 9.00 bis 12.00 Uhr. Gesundschuhe für große & kleine Leute • rnl©l~l\ßli'mode • Pro,atura -Systembetten Naturhaus Messner 4400 Steyr, Sierninger Str. 39, Tel. & Fax 0 72 52 / 659 31 Leben im Einklang

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