Grüne Bürgerzeitung, Nummer 2, März 1993

Il:ltcblPbi11:sl.AJl1#lt · 1:/ ~ mt;;J 1 GAL fordert die Schaffung eines „In- und Ausländerzentrums" in Steyrdorf Während in Steyr das Ausländer- Volksbegehren, übrigens das erste, das sich gegen Menschen richtete, erfreu- licherweise weniger als 2.500 Perso- nen unterschrieben, nahmen am Lichterstern der Aktion ,,SOS Mit- mensch" mehr als 4.000 Menschen teil. Ein deutliches Zeichen gegen die blaue Politik, die sich auf Kosten von Menschen profilieren will. Doch Kerzen hochhalten alleine ge- nügt nicht. Gemeinsam arbeiten die Initiatoren des Lichtersterns und das Personen- komitee für ein ausländerfreundliches Steyr nun am Aufbau eines Zentrums für In- und Ausländer in Steyr. In dieser Servicestelle soll die Be- ratungstätigkeit für In- und Ausländer in Fragen des Zusammenlebens, die Beratung für AusländerinWohnungs- und Arbeitsfragen sowie die soziale Beratungfür ausländischeFrauen, Kin- der und Jugendliche im Vordergrund stehen. Das Zentrum will die Kommunika- tion zwischen In- und Ausländern durch Gesprächsmöglichkeiten, ge- meinsame Sprachkurse und durchdie Organisation vonNachbarschaftshilfe fördern. Gemeinsam mit den Betrof- fen werden Lösungen für schwelende Konfliktegesuchtwerden. Schließlich sind dieDurchführungvon Festenund Veranstaltungen ebenso wie Infor- mationsarbeit in den Schulen vorge- sehen. DieService-undBeratungsstellekann nur verwirklicht werden, wenn die StadtdieTrägerschaft übernimmtund dabei mit erfahrenen Organisationen wie etwa der Caritas - die bereits Be- reitschaft zur Kooperation bekundete - zusammenarbeitet. In diesemSinnewünscht sichdieGAL, daß die Steyrer SPÖ als Mehrheits- fraktion diese Probleme und dieses Projekt endlich ernsthaft angeht und die verantwortlichen Stadträte sich nicht nur auf das Tragen von Kerzen beim Lichterstern beschränken. ½ !/:!J~Tfk];;,/' Ffeil verordnet Ausstellung „Zauber der Montur" per Weisung - ein, angesichts der Situation in Bosnien, obszönes Vorhaben Die Vorgeschichte ist hinlänglich be- kannt Mehrere Steyrer Uniformsam- mler möchten seit längerer Zeit ein Museum für ihre Militärmonturen errichten. Auf Drängen und Druck der GAL hat schließlich im Vorjahr inserat tillian L ~~~~ FP-Gemeinderat Pa1 Verwendung falsche1 eines bestehE Daß im November 1992 in der Bahn- hofstraße/Färbergasse ein Denkmal zur Erinnerung an die von den Nazif vertriebene jüdische Steyrer Gemein- de errichtet wurde, scheint den Anti- semiten in der FPÖ keine Ruhe zu lassen. Sozusagen im Gegenzug ent• fachte Gemeinderat Payrleithner eine Diskussion um die Schaffung einef Denkmals für die Steyrer Opfer de1 Bombenangriffe während des 2.Welt· krieges. Er brachte dies auch im Gemeinderat zur Sprache und berich• tete von angeblich 300 Opfern de~ ,,amerikanischen Bombenterrors' ' (man beachte die Wortwahl). Natürlich meint auch die GAL, daE allen Opfern des von den National· sozialisten entfachten Krieges in wür· diger Weise gedacht werden muß - nur: Payrleitner hat gerade deswegen unrecht. Mit geschichtlichen Daten scheint e~ der FPÖ-Mann nicht so genauzu neh- der Bürgermeister diesem Vorhaber. die Unterstützung unterzogen. Aucl: Stadrat Schloßgangl kritisierte die rein militärische Ausrichtung des Muse- umskonzeptes. Nun hat sich aber Vizebürgermeistet und Kulturreferent Dr. Pfeil zum Für• sprecher der Militaria-Sammler auf. geschwungen. Per Weisung wurde de1 Leiter des Kulturamtes, Dr. Lutz, be- auftragt, eine Schmalspurversion de~ Uniformmuseums zu verwirklichen Ab April läuft nun imSteyrer Heimat• haus eine Ausstellung unter dem ver-

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