Grüne Bürgerzeitung, Nummer 4, Dezember 1990

BVRGERZEITIJNG "-·T •lf. ~- ~ V>'KCKSTUBN In unserer Backstube wird das „Echte Voll- kornbrot" hergestellt. Wir verwenden keine Fertig-Vollkorn-Backmischungen! Einige Beis iele-· ___ tadtteil Christlcindl/Schlühslmayr Neuschönau Waldrandsiedlung Innere Stadt Ennsdorf Pyrach/Reichenschwall Steyrdorf Mit besonderer Aufmerksamkeit haben wir natürlich auch das Ab- schneiden der Grünen im Bezirk Steyr-Land verfolgt. Dabei hat sie herausgestellt, daß in den Umla gem inden der Stadt Ste 8,5 8,1 6,8 6,8 6,8 6,7 Stimn:renanteil ·· I].,k\..trel'DBli-- ve, nicht zuie: ten Ste auf die kommende Gemeinderats- wahl ergäbe das sichere Mandate in den genannten Kommunen: Gemeinde Steyr-Stadt % (Mandate) Dietach Garsten 5,4 4,18 4,56 5,03 3,14 4,95 4,31 4,68 3,95 Mandat erst ab *4,7% **4,1% (2) (1) (1) • (1) (1) (1) (1) (O)* (O)** Gelänge es in gewissen Gemeinden, sinnvollerweise einheitliche Grün- Kandidaturen auf die Beine zu stellen, sind durchaus mehrere Grün- Mandate in Reichweite. ---------------- - 1-- -■ -- - 1-- -■ -- - 1-- -■ -- - ,__ -■ -- - ·-- -■ -- - ·-- -------------------- ----------------------- -■ Fazit einer Meinungsäußerung Die Tatsachen sind bekannt: Nach Gewerbeprotesten gegen die Sperre der Resthofstraße - und damit der Aussperrung des Durchzugsverkehrs aus dem Wohngebiet um die Porschestraße - beschließt der Verkehrsausschuß die Wiederer- öffnung. Die Bewohner veranstalten eine Kundgebung und wollen - als Symbol - in die Baustelle einen Baum pflanzen. Die Politik bekommt Wind durch eine Pressemeldung und läßt in aller Frühe die Baustelle „notasphaltieren". Die Kundgebung nützt nichts, die Resthofstraße wird (entgegen allen Versprechungen) geöffnet, der Verkehr nimmt zu, der sogenannte „Kompromiß" (von den Bewohnern nicht akzeptiert) wird allerseits mißachtet: Reihenweise überfahren Autofahrer (aus dem Restho0 das Abbiegegebot Mannlicherstraße (wie man hört auch unter den Augen der Polizei). Die Schikane aus sondermüllreifen Eisenbahnschwellen wird zur Sonder- prüfung für Leute, die beim Einstei- gen ins Auto aufhören, das zu benutzen, was sie angeblich vom Tier unterscheidet: Die Intelligenz (wie schön, daß manche Zeitgenossen statt IQ wenigstens PS haben). Die Gemeinschaft der Be-wohner wird in dieser Sache wohl aktiv bleiben müssen. Ein paar Aspekte aber bleiben als allgemeines (Verkehrs-) Zeichen dafür stehen, was wir von der Politik in Steyr zu erwarten haben: Die Äußerung des Vizebürgermei- sters Karl Holub bei der Kundge- bung, daß die Taborbewohner hier einen Krieg beginnen wollten, läßt nur den Schluß zu, daß für manche Politiker die Meinungsäußerung des Stimmviehs zwischen zwei Wahlen „Krieg" ist. Die wehleidige Reaktion des Karl Holub auf Zwischenrufe und Pfiffe bei der Kundgebung bestä- tigen dies. So nebenbei: Das Argument von 1.000 zu 500 Unterschriften (sozusa- gen eine 2/3-Mehrheit) für die Sperre wurde vom Tisch gewischt: Man müsse in einer Demokratie auch die Interessen von Minderheiten vertre- ten. Eine Haltung, die offenbar davon abhängt, wer in der Minderheit ist. Bei Autobahngegnern, Nicht-Auto- fahrern, kulturellen und sozialen Interessen etc. entscheidet recht häufig das Interesse der Mehrheit. Ist allerdings das Gewerbe in der Min- derheit, tritt eine ganz andere Demo- kratieauffassung zu Tage. Bedenkt man neben dem aktuellen Anlaß auch noch verschiedenste Meinungsäußerungen in den Wochen danach (,,Obergescheite brauch ma net" •J & ,,Macht's ma wegen der Nordspange aber bitte keine Bürger- initiative" & ,,Man muß bei weiterem Ansteigen des Verkehrs am Ennser- knoten vielleicht an eine Absiedlung der Bevölkerung denken"), so kommen einem einige Fragen: Wenn die Politiker jetzt schon in aller Öffentlichkeit so über Sachfragen und uns reden, wie werden sie bloß Ent- scheidungen fällen, wenn sie unter sich sind? Können sie überhaupt verwortungsbewußt Entscheidungen für die Zukunft des Lebensraumes unserer Kinder treffen? Wie wollen sie - mit solcher Denkweise - zum Beispiel ein Verkehrskonzept re- alisieren (wenn es ihnen nicht einmal möglich ist, einen vernünftigen Gehsteig in der Frauengasse zu planen oder das Parkverbot am Stadtplatz durchzusetzen)? Michael Atteneder •) Diese Funktion könne das städtische Umweltschutzreferat ausüben (Zag/er). Dazu eine E,fahrung: Ich habe einmal in der Steyr in Unterhimmel Schaum aus einem Abflußrohr kommen sehen.fotografiert, Foto und Sachver- haltsdarstel/ung an eben dieses Referat. Drei Wochen später steht der betroffene Grundstücksbe- sitzer vor meiner Wohnungstür, stellt sich vor: Das Umweltreferat habe ihm au/Grund der Beschwerde meine Adresse gegeben: Er solle sich das mit mir gleich persönlich ausmachen ... Do,fgeschichten? Stadtpolitik! Naturfriseur •• GODL Die Alternative zum Chemiefriseur 0 72 52/67 6 66 Sierninger Straße 4

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