Die Gotik in Oberösterreich

Pram, Pfarrkird1e. Glasgemälde aus dem 14. Jahrhundert Christliche Kunstblätter, Linz Photo: G. Gugenbauer seiner romantischen Stimmung reißt die Plastik mit sich; die Gesamtentwicklung des oberösterreichischen Reliefstils zeigt, wie dieser von jeher für jede Rezeption der Errungenschaften der Malerei prädisponiert war und als ausgesprochen bodenständige Kunst neben eine importierte oder unselbständige Malkunst tritt. Dem entspricht es, wenn Oberösterreich kaum nennenswerte gotische Fresken und Glasgemälde produziert: im späten 14. Jahrhundert entstehen Wandgemälde in Enns (Barbaraturm) und Lorch (Friedho±kirche) und in der oberen Burgkapelle des Sd1losses Clam bei Saxen ; um 1400 zu datieren sind die herben Fresken in Pischelsdorf bei Mattighofen; die prächtigen, leider schwer sid1tbaren Fresken an der Decke der Seitenkapelle der Sclüfer'sehen Spitalskirche zu Eferding knüpfen, wie scl10n gesagt, an die Fresken im Adlerturm des Schlosses zu Trient an ; nennenswert sind die späten Fresken über dem Hauptportal der katholischen Pfarrkirche zu Hallstatt. Der gröfüe Freskenschaq Oberösterreichs ziert die unterirdische Gruft der Prager in der Filialkirche zu Altenburg bei Perg; 1512 datiert, sind sie von vorzüglicher Erhaltung. größeren Zyklus im Kreuzgang zu Reichersberg, die drei Scheiben zu Ottnang bei Wolfsegg, das große Pesenbacher Fenster im Stiftsmuseum von St. Florian könnten passauischer Herkunft sein; für Steyr ist ein Meister Micl1el archivalisch belegt, dem versclüedene Scheiben in der Stiftskirche Zwettl, N.-O., in der Pfarrkirme zu Steyr, in St. Martin im Mühlkreis, Saxen bei Grein, Krennstetten (N.-O., zum Teil aus Weyer an der Enns stammend) angehören dürften. Isoliert stehen die recht frühen Fragmeiüe und Scheiben der Pfarrkirche zu Pram bei Neumarkt-Kallham Die wenigen erhaltenen Glasgemälde sind kaum im Lande selbst entstanden: der große Zyklus in der Welser Pfarrkirche (um 1360) dürfte Regensburger Import sein; die wenigen Scheiben in Pasching (um 1420) könnten einer Wiener Werkstatt entstammen; die Reste eines Wolfgang von Pollheim (t 1512), auf einem Glasgemälde im Stiftsmuseum St. Florian bei Linz Christliche Kunstblätter, Linz Photo: G. Gugenbauer 22

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