Garsten 1959

Die Besitzungen in Obersteiermark, im Paltenlale und bei Liezen erforderten öfter den Einsatz von Leuten aus Garsten, sei es zur " Stift " , wenn der Hofrichter oder der Prälat seinen Amtstag hielt, sei es, wenn Waren von dorther nach Garsten gebracht werden sollten. Umfangreich waren die Besitzungen im Ennstal und Steyr­ lal, die seit der Gründung Garstens beim Kloster waren, denn es wai- das Hauskloster der Otokare, die es vor allem in der Nähe reich mit Gütern bestifleten. Im laufe der Jahrhunderte kamen Gü­ ter bei Linz (St. Magdalena) und seit 1638 bei Vöcklamarkt zum Stifte. Alle diese Güter wurden in elf Ämtern bewirtschaftet. Man könnte nun meinen, da� das Kloster einen ungeheuren Reichtum aufgestapelt hätte. Dem war aber nicht so. Das Kloster hatte z. B. die Aufgabe, die Landsteuer (heute Landesumlage) einzutreiben, was of! auf Widerstand slie�. 1705 betrugen diese Au�enstände über 17.000 II, die das Kloster nicht abliefern konnte, und deshalb später in den Geruch des Steuerhinterziehers kam. Die Klöster wur­ den zu allen Zeilen vom Staate zu Leistungen herangezogen, be­ sonders in Kriegs- und Notzeiten. Die Bauten wurden zur Zeil einer wirtschaftlichen Hochblüte errichtet. Der Flei� der Mönche und die Spenden frommer Gläubiger ermöglichten nebst den nicht geringen Abgaben der Untertanen so gewaltige Schöpfungen, wie Kirche und Klostergebäude in Garsten. (Aus den Archiven in Linz und Steyr) 2 1T

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