Josef Drausinger - Führer durch Steyr 1959

Beim Ausgange der Mayrstiege in die Berggasse ·f ül1rt ein Durch- gang - zur rechten Hand ist hier noch ein Rest des ehemaligen, Wehrganges entlang der Stadtmauer zu sehen - quer über die Han- del-Mazzetti-Promenade zur „Sepp - St ö g er - St 1· aß e«, die nach einem Steyrer Mundartdichter benannt ist, der als Friseur in Steyr lebte und noch Anton Bruckner betreut hat. Zur rechten Seite erstreckt sich der S c h l o ß p a r k in seiner Tiefenausdeh- nung. Das letzte der Häuser an der linken Seite ist das Ster· b e - h a u s J o s e f W e r n d l s, ein schöner Renaissancebau aus dem 16. Jahrhundert. Unmittelbar nebenan, in die Gartenmauer eingelassen, steht hinter einem herrlichen Bar o c k g i t t e r eine holzgeschnitzte M a d o n n a. . - Wir folgen der Straße nun links herum, die den Blick hinab in das el1emalige Fabriltsgelände an den Armen der Steyr und in die Wohnviertel Eisenfeld und Wehrgraben freigibt und den Park des Schlosses Vogelsang begleitet. Vor uns liegt, hoch über dtn Ufern der Steyr, das Schloß »Engels eck"', das bis zum Jahre 1642 „ Teufelseck" hieß, wiederum ein stolzer 'Re11aissancebau mit iurm und einer N e p o m u k s t a t u e auf der Gartenmauer. Links bergan führt die Redtenbachergasse wieder stadtwärts, vor- bei an dem neuen Volkstheater, einem fast 1000 Personen fassenden Raum mit modernster Bühneneinrichtung. • Knapp vor dem Pfarrplatz mündet die nadi Garsten führende Straße, in deren Verlauf ebenfalls einige Kunstwerke zu betrachten wären: ein b a r o c k e s K r u z i f i x an der Gartenmauer des ehemaligen Kapuzinerklosters, eine ursprünglich auf dem Pfarr- platz gestandene D r e i f a l t i g k e i t s sä u l e aus dem Jahre 1714 und schon nahe bei Garsten ein schöner gotisdier B i l d - s t o c k mit zwei Reliefs. Diesmal gehen wir nicht über die Pfarrstiege zum Neutorplatz hinab, sondern durdi die steile Gasse des Hunds graben s ent- lang der Stadtmauer, dann über die Neutorbrücke, an derem Ende ein hübsches, s g raff i t o g es c h m ü c kt es Haus steht, einst den Schiffmeistern gehörig, die den Schiffzugverkehr auf der Enns zwischen Eisenerz und der Donau besorgten. Und wenn Sie nicht gar zu müde sind, so folgen Sie mir l1och über die lange Stiege zum Rande der Ennsleite, von der man einen der schönsten B l i c k e ü b e r S t a d t tt n d L a ri d ge- nießt, bis zu den blau dämmernden Bergen des Mühlviertels. Ein 3 33

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