Fabrik wird Museum

seits „vernichten" gerade diese Technologien klassische Arbeitsplätze und erzeugen Angst vor Arbeitslosigkeit. Der modernen Technik in den Fabriken steht die zunehmende Gefahr der Zerstörung der Umwelt gegenüber. Die Müllhalden der modernen Konsumgesellschaft werden zum Problem. Große Technologiesysteme , wie die Atomindustrie , scheinen nicht mehr kontrollierbar zu sein und immer mehr Menschen fühlen sich dadurch bedroht. All diese Probleme wirken auf die Arbeitswelt zurück: Will man aus dem bestehenden System aussteigen, sind aber Arbeitsplätze gefährdet! Die Angst um den Arbeitsplatz ist heute in den Fabriken ständig präsent. Das erzeugt Anpassungsdruck und Konkurrenzdenken unter den Arbeitnehmern. Die Möglichkeiten der feinen individuellen Leistungskontrollen der neuen Technologien verstärkt die Vereinzelung der Arbeitnehmer. Neue Belastungen entstehen: die physischen Belastungen nehmen ab, dafür steigen die psychischen . Die Funktion eines modernen Kontrollsystems sollen die Besucher an sich selbst erfahren können. Es muß in der Ausstellung der Raum gegeben sein, damit zu experimentieren und Informationen über den Umgang und die Problematik solcher Systeme zu erhalten. Der Freizeitbereich wird in zweierlei Hinsicht dargestellt: einerseits als Kompensationsmöglichkeit für unerfüllte Bedürfnisse im Produktionsbereich, andererseits als Widerspiegelung jenes Bereiches. Das geflügelte Wort vom „Freizeitstreß" weist darauf hin. Die Flucht in die Scheinwelt von Dallas, in Kinofilme wie Rambo, das gute Geschäft mit Sex- und Gewalt-Videoclips, der Aufschwung von Fitneßcenters , wo man sich zum „starken Mann" hochtrainieren kann. Diese „Traumwelten" der Freizeitindustrie werden der Arbeitswelt gegenübergestellt. Die Arbeitswelt ist im Umbruch. Hinter dem Gerüst der „neuen" Fabrik scheint die abbröckelnde Mauer der alten Fabrik durch, die aber immer weniger zu sehen ist. Der Blick zurück in die Vergangenheit, wie sie in der Ausstellung vorher „erlebt" worden ist, ist nochmals möglich. Die Besucher sollen beim Austritt aus der Phase vier Wahlmöglichkeiten zwischen positiven und negativen Utopien haben. Zentrale Problembereiche sind dabei die Arbeitswelt, das Verhältnis Mensch - Tech~~k, die zwisch~_nmenschlichen Beziehungen, das Verhältnis von Okologie und Okonomie und die internationale Wirtschaftsentwicklung. Es soll dadurch gezeigt werden , daß es eine Vielzahl von Kombinationen für die Entwicklung in die Zukunft gibt und daß es in den verschiedensten Bereichen gilt, sich um positive Entwicklungen zu bemühen. 65

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