Fabrik wird Museum

Bert!: Ich erinnere mich auch an ein Gespräch mit dem damaligen Wissenschaftsminister Frau Dr. Herta Pimberg in Wien, die der Museumsidee sehr positiv gegenüberstand. Im Sommer 1980 „erbte" mein Nachfolger Gumplmaier als neuer Bildungssekretär das erste Rohgerüst des späteren Museums . Er wußte damals noch nicht, was ihm damit aufgehalst wurde. Jedenfalls hatten er und Gottfried die Hauptlast für die Verwirklichung der Museumsidee zu tragen. Gottfried: Erich war aber sofort mit Begeisterung bei der Sache. Die Diskussion in den Gewerkschaftsgremien über die Vereinsgründung dauerte dann allerdings über das ganze Jahr 1980. Erst nach einer weiteren Studienfahrt, die Joe und ich nach England unternommen und dort mehrere solche Museen besichtigt hatten, kamen wir dann zu der Erkenntnis, daß unser Museum ganz anders aussehen müsse und eigentlich der Mensch stärker in den Mittelpunkt gerückt werden müsse. Joe : Im Sommer 1980 war eine erste Begehung des Areals unten im Steyrer Wehrgraben. Zu diesem Zeitpunkt war der Standort Steyr schon an erster Stelle. Es war auch ein taktisches Kalkül dabei , weil wir hofften, daß man den Arbeiterkammer-Präsidenten Schmidl durch den Standort Steyr leichter für das Projekt gewinnen könnte . Er stand damals dieser ganzen Angelegenheit sehr skeptisch gegenüber. Bei der Begehung haben wir vom Gebäude der Steyr-Werke, in dem der Boxklub drinnen war, auf die andere Seite hinübergesehen, und ich kann mich noch genau erinnern, wie wir den Herrn Prokuristen Fischer fragten, was denn mit diesen Gebäuden sei. Er sagte, das seien die Hack-Werke . Erich: Ich war bei diesem Gespräch schon dabei. Das war so in der Übergangsphase, wo ich den Bildungssekretär von Bertl übernommen habe. Kollege Decker, der damals auch dabei war, sagte, daß auch diese Hack-Werke einmal zur Verfügung stehen könnten, da bereits ein Konkursverfahren laufe. Eigentlich hatten wir alle das Gefühl , daß diese Dimensionen uns um eine Nummer zu groß seien. Joe: Das war sicher noch nicht im Gespräch . Die Gebäude, die uns gezeigt wurden, waren vom Umfang her wesentlich kleiner und wir haben damals um ein Stockwerk diskutiert. Erich: Die Herren der Steyr-Werke haben uns vier bis fünf Gebäude gezeigt. Unter anderem auch das Turbinenhaus. In dieser Zeit fand eine heftige Diskussion in Steyr statt, ob der Wehrgraben zugeschüttet werden soll oder nicht. Ich kann mich noch sehr gut erinnern, beim ersten Gespräch mit Bürgermeister Weiss, ist er sofort auf unseren Wunsch, daß wir ein größeres Freiareal brauchen, eingegangen. Er hat gesagt, das sei auch ein Argument, 14

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