Kraftwerksgruppe Reichraming I

gezogen werden. Für den Großraum Molln sind zwar Starkbeben nicht völ li g auszuschließen , die Auswertung der bisherigen Beben ergibt jedoch nur einen mittleren Wiederholungszeitraum von 2000 Jahren. Das gesamte Gebiet Molln - Reichraming ist kein Erdbebengebiet im enge- ren Sinn , da die Seismizität der seismisch aktivsten Zonen Österreichs rund 8-mal höher ist als die von Molln und sogar die mittlere Seismizität Österreichs noch 1,7-mal höher liegt. Da selbst die beim Mollner-Beben aufgetretenen Horizontalbeschleunigungen von 0,1 g technisch beim heut igen Stand des Sperrenbaues keine Probleme darstellen , können Sperrenbauwerke als absolut erdbebensicher gelten. 3. A u s w i r k u n g e n d e s P r o j e k t e s 3.1 N a t u r s c h u t z 24 · Wesentliche Zugeständnisse an den Naturschutz wurden schon im Grundkonzept des Projektes durch den Verzicht auf die Ausleitung der Steyr und Krummen Steyrling gemacht. Naturgemäß stellen die Bauvorhaben vor allem in der 2. Ausbaustufe immer noch bedeutende Eingriffe in eine bisher nu r wenig berührte Land - schaft dar. Die EKW ist jedoch überzeugt , ähn li ch wie für das Kraftwerk Klaus auch im Projektsgebiet Reichraming eine mit der Natur möglichst harmonierende und für den Landschaftsschutz befriedigende Lösung nach Abschluß und Rekultivierung der Baustellen anbieten zu können. Aus diesem Grund wird schon im Planungsstadium auf die Abstimmung der energiewirtschaftlichen Interessen mit den ökologischen und fremdenverkehrsmäßigen Belangen größter Wert gelegt. Das Projektsgebiet li egt am Rand des geplanten Naturschutzgebietes, das zusammen mit dem bereits bestehenden eine Fläche von rund 350 km 2 besitzt. Durch die Stauseen werden davon nur max. 5 km 2 bean- sprucht. Im Naturschutzgebiet befinden sich Bach- und Flußstrecken mit einer Gesamtlänge von rd . 180 km , wovon wiederum durch das Projekt nur eine Strecke von etwa 20 km betroffen ist. Die Gesamtlänge des Reichramingbaches und seiner Nebenbäche hat eine Länge von etwa 109 km. Die Gesamtlänge al ler oberösterreichischen Zubringer zu den Flüssen Donau , Inn , Enns, Traun und Salzach beträgt 6201 km bei einer Anzahl von 1028 Bächen und Flüssen. Davon sind bisher etwa 180 km durch Kraftwerksanlagen zur Energiegewinnung herangezogen, was einer Inanspruchnahme von etwa 2,9% entspricht. Die Inanspruchnahme von weiteren 20 km eines Flußlaufes für das Projekt verändert diesen Prozentsatz nur ganz unwesentlich auf 3,2% .

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