Die Landesfürstlichen Urbare Nieder- und Oberösterreichs

CLXXXIV Einleitung. Gegencleii Niederösterreichs werden in diesen Urbaren Abgaben an Läm mern, sowie Lämmerbäncben verzeichnet; so bei Thallesbrunn im Marebfelde,' so insbesonders im Amte Frankenfels ^ und bei Neumarkt a. d. Ybbs.-'' Häufiger treten dieselben dann in der Riedmark, und zwar im Amte Zell (Macbland) auf.'' Ganz regelmäßig aber erscheinen Lämmer in den meisten Ämtern der Hofmark Steyr." Hier mag die Eigenart der Bodengestaltung (Alpenvorland) mit reichem Weideland zum Teile diesen Wirtschaftszweig besonders gefördert haben. Auch andere Urbare, wie jenes von Kremsmtinster," bezeugen, daß die Schafzucht in jenen Gebieten sehr bedeutend gewesen sein muß. In den niederösterreicbisoben Pertinenzen der Hofmark Steyr wird häufig auch eine Abgabe an Widdern (arietes) verzeichnet.' Am Schlüsse dieser Reibe seien noch die besonderen Viebzucbtsabgaben angeführt, die sich mit Erwähnung von Ebern im niederösterreicbiscben Amte Rehberg® vereinzelt nachweisen lassen. Wie in Deutschland sonst® hat die Geflügelzucht auch in diesen österreichischen Gebieten eine große Ausdehnung aufzuweisen. Nahezu in allen Ämtern, sowohl Nieder- wie Oberösterreichs, befinden sich unter den Zinsen auch pulli oder galUne. Abgaben an Eiern gehen nebenher. Sie beide bilden vielfach den Inhalt der Weisatlieferung und auch die Vogtrechte" wie Forstzinse'® weisen regelmäßig neben Hafer auch Hühner auf; im jüngeren Urbar der Hofmark Steyr kommen wohl auch Vaschangund Herbisthühner vor." Hervorgehoben darf vielleicht werden, daß gerade die Abgabe von Hühnern sich auch dort findet, wo die Zinse sonst in Geld abgelöst sind" oder ein Minimum bäuerlichen Besitzes anzunehmen ist (Hofstätten)." Überdies kann auch die Gänsezucht damals, mindestens in einzelnen Teilen Österreichs, nicht unbedeutend gewesen sein, denn wir finden Ab gaben an solchen besonders in der Riedmark'® und einigen Ämtern der 'Im Text S. 12 Nr. 25. 'Ebd.S. 241 ff. 3 Ebd.S.227 Nr. 610. * Ebd.S. 105 ff. Nr. 106—109. 112. 114. 115. 128. 130. 132. 134. 136. 159. 5 Im Text S. 169 ff. und S 260 ff. 'Vgl. Acbleutbner, Das älteste Urbarlnm von Kremsmünster, Einl. p. XXXVIII. 'Im Text S. 223 ff. "Im Text S. 25 Nr. 69; die eine Hs.(0) nennt statt Eber (apros) — wohl irrtüm lich — Bären (ursus)! " Vgl. Inama-Sternegg, Deutsche Wirtschaftsgeseh. 3. 1, 364 ff. Siehe oben S. CLVI. "Siehe oben S. CLVID. Im Text S. 52 Nr. 192 ff. 18 Im Text S. 319 ff. "Ebd. S.284 ff. 294ff. 311 ff. 18 Ebd.S. 256 Nr.6 ff. 18 Ebd. S. 139 ff.

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