Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel

- 38 - ein Teil der Schiffe mit Gegenfracht beladen zurückkehrte, wäh- rend die anderen unbrauchbar gewordenen als "Hingeberzillen“ verkauft wurden, mussten laufend neue Schiffe gebaut werden. Durchschnittlich wurden jährlich 400-500 Schiffe im Salzkam- mergut neu gebaut . 1 Am häufigsten wurde die Siebenerin ver- wendet. Die großen Donauzillen (Clo- u. Kehlheimerzillen) wur- den 1744 aus Bayern bezogen. Die Schiffe waren zum Teil Eigen- tum der Fertiger, zum Teil gehörten sie dem Salzamt. Auch in Stadl wurden viele Schiffe gebaut. Dort hatten sie zum Teil etwas andere als die schon erwähnten Bezeichnungen. So kommen dort folgende Namen vor: Weidzillen (kleines Fahr- zeug aus 2 Boden- und 2 äußeren Brettern), Uferplätten, Fisch- rürsche (für die Fischer), Dreierl, Trauner oder Salzschiffe, Mühl- zillen, Huzen (zum Transport von Lasten in den Donauauen von einem Ufer zum anderen) und Schlepper (die größten Schiffe). Über die Anzahl der in Stadl gebauten Schiffe sind mir nur Zah- len aus dem 19. Jhd. zugekommen. Es wurden jährlich gebaut: 2 Schiffe Schiffe 1876 67 1881 74 1877 72 1882 87 1878 77 1882 54 1879 71 1884 58 1880 81 Neben der Schifffahrt spielte auch die Flößerei, besonders im 19. Jhd. nach dem Zurückgehen der Schifffahrt, eine große Rolle. Über die Anzahl der durchgehenden Flöße, die alle von Stadlingern geführt wurden, und über ihren Ausgangsort gibt folgende Übersicht Auskunft: 1 Schraml, Salzwege, S. 162. 2 Diese sowie die Angaben über die Flöße verdanke ich Herrn Gemein- desekretär Johann Heitzinger in Stadl-Paura, welcher sie aus dem dor- tigen Gemeindearchiv für seine eigene heimatkundliche Sammlung er- hoben hat.

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