Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel

- 20 - Graf Herberstorf gegen die herrschenden Missstände in der Salinenverwaltung mit größter Rücksichtslosigkeit vorging, für die Bevölkerung aber in bester Weise Vorsorge traf. Al- lerdings hatten seine Reformbestrebungen wenig Erfolg. Diese wurden nach der Rückgabe an Österreich fortgesetzt, führten aber erst unter Salzamtmann Baron von Sternbach, einem Tiroler, zu bedeutenden Erfolgen. Er machte sich aber durch sein rücksichtsloses Vorgehen, zu den ihn einerseits seine Züchtigkeit, andererseits die vollkommene Unbe- schwertheit durch irgendwelche Tradition gegenüber Oberösterreich befähigte, bald sehr unbeliebt. Er wurde ab- gesetzt und ihm sogar der Prozent gemacht. Nach einiger Zeit wurde er aber rehabilitiert und mit voller Pension in den Ruhestand versetzt. 1 In Jahre 1650 wurde das Salzoberamt in Gmunden, nach- dem der Untertanenverband aufgehoben worden vor, in die "k. k. Salinen- und Forstdirektion für Oberösterreich" umge- wandelt, welche 1868 ebenfalls aufgelöst wurde, nachdem die Verwaltung der Salinen unmittelbar dem Finanzministe- rium in Wien unterstellt worden war. 2 Mit der Einführung der Bezirkshauptmannschaften anstelle der Pflegämter, der Bezirksgerichte und Forstämter war der letzte Rest des oh- nehin schon sehr geringen Einflusses des Salzoberamtes auf das Salzkammergut endgültig verloren gegangen. 1 Über ihn sowie über die anderen Salzamtleute und ihre Leistungen ausführlich bei Schraml, Salinenwesen I, S. 53 ff, II, S. 41 ff, III. S. 29 ff. Eine Liste der Salzamtleute nach Krackowizer II und Schraml siehe Beilage Nr. 1. 2 Zibermayr, Landesarchiv, S. 92; Krackowizer II, S. 395, 404 f.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2