Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel

- 253 - zum Abschluss kamen, konnten eingehender behandelt werden. Das Stift hatte mit den Stadlinger Schiffleuten, für die es sämtliche Landesabgaben zu bezahlen hatte, nicht sehr viel Freude und erreichte bereits 1647 die Übernahme von 50 Feuerstätten durch das Salzamt. 1848 wurden die beiden Gemeinden Stadl-Hausruck und Stadl- Traun geschaffen, die 1873 zu der Gemeinde Stadl-Paura vereinigt wurden. Die Zeche der Schiffleute am Stadl geht mindestens bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts zurück. Es wurde ein Ein- blick in ihre Geschäftsgebarung gewonnen und die Namen ihrer Vorstände, der Zechleute, ermittelt. Ihre Tradition wird heute noch von einem Schifferverein in Stadl-Paura fortgeführt. Um zu verstehen, warum gerade Stadl so ein bedeutender Stapel- und Umschlagplatz wurde, musste ein Blick auf die geographischen Voraussetzungen und die Ge- schichte des Ortes geworfen werden. Es erhellte daraus eindeutig, dass kein anderer Ort dafür so geeignet gewe- sen wäre wie eben Stadl. Die Geschichte des Ortes zeigt seine enge Verbindung mit dem Salzhandel, der geradezu zum Lebensspender für Stadl wurde. Eine Beschränkung des ortsgeschichtlichen Teiles auf die Beziehungen zum Salzhandel war durch das Thema gegeben. Das Bild des Salzhandels am Stadl wäre unvollständig geblieben, wenn man nur die Salzausfuhr und nicht auch den Gegentrieb betrachtet hätte. Schon Maximilian I. hatte in der Erkenntnis, dass die Wälder den ungeheuren Bedarf an Schiffen auf die Dauer nicht decken könnten, befohlen, die leeren Schiffe, soweit sie noch brauchbar waren, wieder zurückzubringen. So entstanden die Traun- züge, deren einige in den Händen des Stiftes und andere in den Händen privater Traunfahrer lagen. Als die Hilfs- gelder, die das Salzamt an diese leisten musste, immer

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