Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel

- 4 - des vorigen Jahrhunderts, dass diese Stätte im heutigen Salzkammergut gelegen sein konnte, da damals von einem bearbeiteten Salzberg nie die Rede war. Möglicherweise handelte es sich dabei um Salz aus Aussee, das schon frü- her einen Salzbau aufzuweisen hatte, wenn es auch erst 1146 urkundlich zum ersten Mal erwähnt wird . 1 Erst im 13. Jhd. kommt dann etwas mehr Licht in die Ge- schichte des oberösterreichischen Salzbergbaues. Albrecht I. ließ in der Gegend von Gosau, welches zwischen 1289 und 1294 von Salzburg an Österreich kam, einen Salzberg- bau und 2 Pfannen errichten und kam dadurch wahrschein- lich 1292 mit dem Erzbischof von Salzburg, Konrad, in Kon- flikt. Erzbischof Konrad fiel 1285, als eine Nachricht von an- geblichen Tod Albrechts verbreitet wurde, mit Truppen in das Gebiet ein und zerstörte die Pfannen und die neue An- siedlung. Am 24. Sept 1297 kam es dann zwischen Albrecht und Konrad zum Friedensschluss, dem Wiener Frieden, in dem sich Albrecht verpflichtete, den Betrieb in Gosau ge- gen eine Entschädigung von 5000 Mark Silber einzustellen. Über diesen Streit besteht eine umfangreiche Literatur, welche die Schuldfrage klären wollte. Nach den letzten Er- gebnissen lag das Salzbergwerk Albrechts am Sulzkogel nächst der Rossalpe noch auf österreichischen Gebiet, während die Pfanne in Gosau bereits auf salzburgischem Gebiet gelegen war. Dass Albrecht sich mit der genannten Summe, die in keinem Verhältnis zum tatsächlichen Wert des Salzwerkes stand, zufriedengab, ist nach Ansicht Strnadts ein Beweis dafür, dass sein Unternehmen nicht zu Recht bestanden habe. 2 1 Buschmann, S. 258 Anm. 3. 2 MIOG 22 (1901) S. 106, Anm. 1. Strnadt, AOG 94 (1906) S. 480 ff. Srbik, Studien, S. 55 Anm. 2.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2