Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel

- 220 - verschiedensten Arbeiten herangezogen. Im Jahre 1805 erschienen die französischen Truppen im November in Lambach, am 3. Nov. übernachtete Napoleon dort. Dau- ernd marschierten französische und bayrische Truppen durch. Die Stadlinger mussten binnen vier Tagen die zer- störte Lambacher Brücke wiederherstellen. Am 10. No- vember wurden alle Schiffe von Stadl auf der Traun nach Zizlau zum Bau einer Brücke geführt. In der Gegend wurde während des Durchzuges das Vieh bis auf 5-6 Stunden weit weggetrieben, das Getreide verzehrt und verfüttert, das ungedroschene zu Streu verwendet, das übrige ge- plündert und das Holz verbrannt, auch alle Tische, Bänke und Truhen. 1 Die letzten Franzosen zogen erst am 3. März 1806 aus Lambach ab. Die Schiffe sowie das von ihnen be- schlagnahmte Salz mussten nach dem Friedensschluss wieder abgelöst werden. Besonders schlecht aber war das Jahr 1809 für die Stadlinger. Ihre Wohnungen waren stän- dig mit fremden Soldaten belegt, welche darin ziemlich rücksichtslos hausten . 2 Am 1. Mai rückten die französi- schen Truppen unter Oudinot in Lambach ein, am 2. war bereits Napoleon hier. Der Schiffsverkehr auf der Traun musste eingestellt werden, worauf das Stift auch die Heidfuhr stilllegte. Die Not war ungeheuer groß und das Salzamt konnte oft nicht die nötigen Hilfsgelder aufbrin- gen. Aber noch 1809 begannen die Vorarbeiten zur Wie- deraufnahme des Salztransportes, indem die Fährte ge- richtet und die versenkten Schiffe gehoben wurden. 1810 konnte dann der Salztransport wieder aufgenommen wer- den. Am 7. Jänner 1810 haben die letzten Franzosen Lam- bach verlassen. Am 13. Sept. 1813 lag das österreichische 1 Schraml, Salinenwesen II, S. 570 f. 2 Ebenda S. 268; SOA 1809 Nr. 340, Kriegsakt I 275.

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