Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel

- 218 - Von Stadl zu unterscheiden ist Nieder-Stadl, Ortschaft Traun, Gemeinde Wimsbach, noch weiter traunabwärts gelegen als Ufer . 1 Hier war auch eine Überfuhr vor der Zeit des Abtes Johanns I. Herzog Albrecht befahl am 19. Jänner 1342 die Wiederherstellung dieser Überfuhr. Er setzte dabei folgende Gebühren fest: für einen Wagen mit Wein 8 Pf., für ein Fass mit 24 Eimern 6 Pf., für ein Muth Weizen oder Korn 4 Pf., ebenso für einen Wagen mit Ha- fer, Salz oder sonstigen Gegenständen 4 Pf. Bei niederem Wasserstand musste für jeden Wagen 1 Pf. zu Grundrecht gegeben werden, weil nämlich an einer besonders be- zeichneten Stelle übergefahren werden musste. Jederzeit sollte ein Schiff zur Überfahrt bereitstehen, aber niemand dazu gezwungen werden . 2 Die Bauernkriege gingen auch an Stadl nicht spurlos vorüber. Am 23. Mai 1626 war Wels durch die Bauern Ste- fan Fadingers eingenommen worden, am 25. wendeten sie sich gegen Lambach. Der kurbayrische Einnehmer Christian Zurtschenthaller ließ am 25. Mai das noch auf den Schiffen befindliche Salz ans Land bringen. Wie sehr damals die Salzausfuhr stockte, geht daraus hervor, dass 11 beladene Kufennaufahrten 115 Tage lang mit Brettern bedeckt in Stadl auf dem Wasser blieben. 3 Die Bauern wa- ren ursprünglich im Hausruckviertel und man fürchtete ei- nen Übergang über die Traun, den die Bauern auch, nach- dem in Wels starke Truppen gegen sie zusammengezogen worden waren, am 6. Okt. 1626 in der Nähe von Laakir- chen durchführten; eine aus Bauern von Kremsmünster und Soldaten bestehende Wache wurde überwältigt und in das Fallholz gejagt. Darauf griffen sie noch am selben 1 Schiffmann, Ortsnamenlexikon, IV S. 314. 2 OöUB IV S. 400. 3 Krackowizer III, S. 147, 155.

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