Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel

- 216 - und die an der Tratenfurt gelegen war. Dieser Name ist spätes- tens im 9. Jhd. entstanden, wenn er auch erst 1268 urkundlich zum ersten Mal erwähnt wird. 1 Mit der Wiederaufnahme des Salzbergbaues in Hallstatt durch Königin Elisabeth und der damit verbundenen neuerlichen Salzverfrachtung auf der Traun nahm der Ort wieder an Bedeutung zu. 1289 verlieh Abt Konrad I. ei- nem Heinrich Stechner zwei Stadeln in Ezeling, die dem Stift ge- hörten, zur Einlage von Salz gegen Entrichtung eines jährlichen Pachtes von 6 Pfd. Pf., einer wöchentlichen Abgabe von 4 Salz- küfel und die Verpflichtung, alljährlich im Herbst die leeren Weinfässer des Stiftes nach Krems zu bringen . 2 1305 fielen sie wieder an das Stift zurück, 3 als der Sohn Chunrat sich das Erb- recht darüber anmaßen wollte. Der Name erscheint noch 1414 als "Ober-, Nider-Eczeling " 4 und verschwindet dann. Inzwischen aber war für die Siedlung bereits der Name Stadl (lat. "in horreo"), von mhd. stadel = Scheune, Speicher, aufge- kommen. Er wird urkundlich zum ersten Mal 1324 in einem Mandat Herzog Albrechts erwähnt, nach welchen der Abt über seinen Stadlschreiber nur in Stadl und sonst nirgends richten darf . 5 Sicherlich dürfte der Name bereits Ende des 13. Jhds. auf- gekommen sein. Dieser Name blieb nun bestehen. Dass bereits 1210 das erste Salzschiff die Traun hinunterfuhr, wie angenom- men wurde, kann, wenn man dabei an Salz aus den o.ö. Salz- kammergut denkt, nicht stimmen, da der Salzbergbau erst unter Königin Elisabeth Ende des 13. Jhds. belebt wurde. Zur Gemeinde Stadl gehört auch das kleine Gebiet von Paura. Dieses war eigentlich die am rechten Ufer der Traun gelegene Siedlung gegenüber der Einmündung der Ager. In den Wunder- 1 OöUB IV, S.568. ("in pavrawe contra vadum Ezeling = in der Paura gegenüber der Furt Ezeling.) 2 OöUB IV, S. 105. Breve Chron. Lamb. S. 12. 3 OöUB IV, S. 482 (1305 März 21). 4 Schiffmann, Stiftsurbare I, S. 28, Nr. 270. 5 OöUB V, S. 403.

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