Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel

- 151 - Der Salzhandel stieg von der ersten zahlenmäßigen An- gabe im Jahre 1503 im Großen und Ganzen stetig an, wenn auch einzelne Rückschläge erfolgt sind. Für die zweite Hälfte des 16. Jhds. sind leider nur Durchschnittszahlen überliefert. Zu Beginn des 17. Jhds. erreichte der Salzhandel seinen Hö- hepunkt. Die Jahre 1616 und 1619 zeigen die größten Aus- fuhrmengen an kleinen Küfeln. Dann kam der große Rück- schlag während des 30-jährigen Krieges. Den tiefsten Punkt erreichte der Salzhandel in Jahre 1645, als nämlich nach dem Sieg Torstensons bei Jankau in Böhmen die Schweden plündernd und brennend durch Niederösterreich nördlich der Donau zogen und dadurch der Salzhandel fast völlig lahmgelegt war. Die Fertigung der kleinen Küfel aber konnte sich auch nach Ende des Krieges nicht mehr erholen, son- dern ging immer weiter zurück, bis sie schließlich als eine den Bedürfnissen nicht mehr entsprechende Form gänzlich eingestellt und durch andere Formen, die großen Kufen und das Fasselsalz, ersetzt wurde. Weil das Stadlrecht der Küfel- salzmenge proportional war, ist ein ähnlicher Verlauf beider Kurven nicht verwunderlich, stimmt aber nur im Großen überein, im Einzelnen kommen Abweichungen vor. Die Pfunde sind in den Listen bis 1615 mit 264 Küfel zu rechnen und nachher mit 240. Es wurde darauf bereits hin- gewiesen. (Vgl. S. 131 f.) Bei einer Nachrechnung des Stadl- rechts auf Grund der Gesamtsalzmengen fällt auf, dass das Stadlrecht immer etwas kleiner war, als es tatsächlich sein sollte. Worin dies seine Ursache hat, ob im Zufall oder in ei- ner absichtlichen Benachteiligung des Stiftes durch die Fer- tiger und ihre Untergebenen, muss dahingestellt bleiben.

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