92. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1974/75

Da zeigte sich die Morgenröt e der Hoffnung am Horizont. Kurz nach Schulbeginn, am 26 . September 1974, erschien Hof.rat Dipl.-Ing. Migl von der Landesbaudirektion mit der Nachricht, daß vier Millionen Schillin.g für Sanierung und Ausbau des Realgymnasiums bereitstünden und mit dem Bau- beginn noch im laufenden Schuljahr gerechnet werden könne. Die Direktion wur.de aufgefordert, ein Riaumvertei lun,gskonzept vorzulegen, der Dienststel- lenausschuß wuvde eingeschaltet, in einer Vollkonferenz am 1. Oktober wur- den d.ie Vorschläge der Kollegen eingeholt. In einer weiteren Ko111ferenz am 8 . Okto 1 ber wurden Einzelheiten der Generalsanierung urnd der Raumver- teilung von der Warte der Lehrerschah aus besprochen, dann tr,at in dieser Angelegenheit Stille ein. Der heuer erstmalig konstituierte Schulgemeinschafts- ausschuß befaßte sich gleid1 in ,seiner ersten Sitzung mit ,den geplanten Bau- maßn ahmen im Bereich der Schule, d,a ihm laut § 64, Abs. 7, lit . a/ gg des Schulunterrichtsgesetzes das Beratungsrecht darüber zusteht. Am 4 . Dezember schaltete sich die Lokalzeitung unter dem Titel „ Unerträglicher Notstand im alten Bundesrealgymnasium Steyr" in die Bauangelegenheit ein, doch gab es vorerst keinerlei Reaktion. Erst am 21 . Jänner 1975 trafen Vertreter der Landesbaudirektion, des Landesschulrates und .der Eltemvereinigung, der Dienststellenausschuß und der Schulsprecher zu einer Sitzung zusammen, bei der nicht nur das Raum- und Funktionsprogramm, sondern auch die Frage der zwisd1enzeitlichen Unterbringung eines Teiles 1der Sch·ule während der Bauzeit besprod1en wurde. Die Baufachleute stellten fost, daß als einzige Erweiterungsmöglichkeit der zweihüftige Ausbau des Südtnaktes am Michae- lerplatz in Frage komme·; die Hoffläche würde dadurch beträchtlich verkleinert, doch könnten etwa sechs Klassenräume un1d Platz für eine Zentralgarderobe gewonnen werden. Wegen der Größe des Bauvovhabens solle ein Architekt in di e Planung eingeschaltet werden. Femer heißt es in -der Niederschrift, daß sid1 als einzige Ausweichmöglichkeit ,die im Bundeseigentum stehen'den Mon- tageklassen auf dem Tabor anböten, die allerdings frühestens mit Beginn des Schuljahres 1976/ 77 frei würden. In Steyr wurde zu jener Zeit bekannt, daß sich bei ider Finanzierung des Neubaues der Handelsakademie u111d der im selben Haus unterzubringenden Bildung·sanstalt für Kindergärtnerinnen Schwierigk-eiten ergeben hatten und daß ein Übersiedeln im Schuljahr 1976/77 höch 1 st umealistisd1 sei. Dienst-- stellenversammlung und Eltern,verein reagierten darau,f prompt, man wollte die dringliche Generalsanierung nkht so lang aufgeschoben wissen. In der näd1sten Zeit wurde ein von der römisch-katholischen Vorstadtpfarre Steyr angebotenes Gebäude auf dem Wieserfelidplatz be,sichtigt, das als Notquartier in Frage gekommen wäre, ein Bericht wurde der Schulbehörde vorgelegt. Über Drängen der Personalvertreter kam es am 11. April 1975 zu einer Besprechung mit Bürgermeiister Weiss und Magistratsdirektor Obersenatsrat Dr. Eder, bei der sich bestätigte, daß in den nächsten Jahren nicht mit einer Vollendung ,der Handelsakademie im Werndlpark zu rechnen sei, die Stadt- gemeinde bot daraufhin die geräumten Schulen in der Kematmüllerstraße (Münichholz) oder Steinfeldstraße (Aichet) als Ausweid1quartier an. Auch diese Schulen wurden besichtigt und ein Bericht darüber der Schulbehörde am 16. April vorgelegt. Da seit 21. Jänner keine der iEingaben in den Bauangelegenh,eiten be- antwortet wurde, sdrnltete ,sich wieder die Lok,alpre9se mit einem geharnisch- ten Artikel ein (,, Bundesrealgymnasium verfällt zur Ruine") , der später von 25

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