PROF. DR. ERNST ZAWISCHA ist mit Vollendung des 60. Lebensjahres im September 1964 in den Ruhestand getreten und damit aus dem Lehrkörper ausgeschieden, nachdem er seit Herbst 1945 als Lehrer für Philosophie, Geschichte und Geographie am BRG Steyr tätig gewesen war. Prof. Zawischa ist am 7. September 1904 in Zwettl in Niederösterreich geboren, nachher in St. Florian bei Linz ausgewachsen. Er besuchte das Gymnasium in Linz und legte in Wien nach Erwerbung des Doktorats der Philosophie die Lehramtsprüfung für Mittelschulen in Philosophie und Geschichte als Hauptfächern und Geographie als Nebenfach ab. In den folgenden Jahren hat Dr. Zawischa eine interessante und wechselvolle Erziehertätigkeit ausgeübt, zunächst an einem Heilerziehungsinstitut für „seelenpflegebedürftige Kinder“ auf anthroposophischer Grundlage in Schlesien, nachher (seit 1933) an verschiedenen Mittelschulen in Österreich, schließlich als Klassen- und Fachlehrer an der Rudolf-Steiner-Schule in Wien I, der einzigen derartigen Reformschule im damaligen Österreich, die zunächst als private Volks- und Hauptschule im Aufbau war. Prof. Zawischa erwarb für diese Lehrtätigkeit unter anderem noch die Lehrbefähigung für allgemeine Volksschulen. Als diese Schule 193 8 nach dem Anschluß aufgehoben wurde, unterrichtete Dr. Zawischa mehrere Jahre an staatlichen Oberschulen; er wurde im Kriege zur Deutschen Wehrmacht eingezogen und kam in Rußland zum Fronteinsatz. Diesem reichen Wechsel folgte nach dem Kriege die lange Periode ruhiger Unterrichtstätigkeit in Steyr in einem Zeitraum von fast 20 Jahren und der Kreis der Lebensarbeit war beinahe durchmessen. Nicht ganz freilich, denn Prof. Zawischa hat seine Lehrertätigkeit noch nicht aufgegeben, sondern er wirkt seit Herbst 1964 mit halber Lehrverpflichtung an der zweiten Stuttgarter Waldorfschule und ist damit zu seinen Anfängen im Reformschulwesen zu48
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