77. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1959/60

Abbildung 1 s Bodenwetterkarte vom 12. August 1959, 12 Uhr Gewitterfronten - von Frankreich aus in nordöstlicher Richtung ziehend - auch das Alpen- und Donaugebiet und verursachten rege Schauer- und Ge- wittertätigkeit. Dies kommt auch im amtlichen Wetterberid1t des österrei- chischen Wetterdienstes vom 11. August, 7 Uhr MEZ, zum Ausdruck: ,,Eine Störungsfront überquerte während der Nachtstunden Österreich und verur- sadite zum Teil verbreitet Gewitter und Regenschauer. Im Westen Öster- reidis ist bereits wieder Aufheiterung eingetreten, während es im Osten noch stark bewölkt ist und stridiweise zu Regensdiauern kommt. Neue Störungen aus dem Westen werden das Wetter weiter unbeständig gestalten." Diese Ausgangslage für die Katastrophentage ist in Abbildung 14 dargestellt. Die Bodenwetterkarte vom 11. August morgens zeigt ein ausgedehntes Hodi- druckgebiet über Rußland und Fennoskandien, das westeuropäische Tiefdruck- system mit dem Schwerpunkt über den britisdien Inseln, ferner einen Hod1- druckkeil, der sidi über Spanien und Südfrankreidi bis in den Alpenraum erstreckt; im Mittelmeer ist bereits die Ausbildung eines sekundären Tiefs angedeutet. Nunmehr setzte eine fast dramatisch zu nennende Entwicklung in unserem Raum ein. In der Bodenwetterkarte vom Mittag des 12. 8. (Abbildung 15) ersdieint als entsdieidend für das Wetter in Österreidi daS' Tiefdruckgebiet über Jugoslawien und dem Pannonisdien Raum. Mit der bis etwa 3.000 m reimenden Strömung aus nordwestlidier Riditung (darüber aus Südwesten bis Südosten) wurde kühle Luft in den österreidiisdien Donauraum gelenkt und traf über der ungarisdien Tiefebene auf die südosteuropäisdie Warmluft. (Der Aufstieg Wien zeigt in den Niveaus s,o mb und 700 mb ein Absinken der 18

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