5. Jahresbericht der k. k. Realschule in Steyr, 1875

53 courbes vero la pointe lame des petales retuse" und führen die Aq. viscosa W. et Kit. mit einem Fragezeichen und dann noch Reichenbach icon. t. 116 Nr. 4731 als Synonyme auf. Wahr- scheinlich dürfte diese Form zu Einseleana zu ziehen sein; als Fundort ist Font de Comps angegeben. Die Aq. viscosa ß des Treviranus in seiner Abhandlung de Delph. et Aq. obs. gehört entschieden hieher, wenigstens der Abbildung nach. Er giebt sie "in ltalia unter Pontiebo et Rissiota", ferner "in silvis alpium Provinciae", dann bei Vigan an, an welch letzterem Standorte auch die Gouansche Pflanze citirt ist, und es ist daher wol sehr wahrscheinlich, dass wir in unserer Einseleana die viscosa Gouan haben. Mit Sicherheit kann ich diess jedoch nicht behaupten, da ich keine Oiiginalexemplare vom Gouan'schen Standorte, nemlich von Vigan, in der Nähe von Montpellier einzusehen Gelegenheit hatte. Ich glaube jedoch, selbst wenn diess sicher gestellt wäre, am besten zu thun den Namen viscosa, um Con- fusionen zu vermeiden, gar nicht mehr in Anwendung zu bringen, um so mehr, als Gouan seine Pflanze nicht in Blüte beschrieben, sondern nur ein Fruchtexemplar vorliegen hatte, indem er aus- drücklich sagt: "Flores non vidi." Aus der Abbildung lässt sich bei dem für die Charakteiistik der einzelnen Arten von Aquilegien geringem Werte der Frucht nur wenig entnehmen ; die Blätter stimmen mit unserer Einseleana nur beiläufig überein und es wäre doch auch möglich, dass es eine andere Art wäre. Schott in seiner Schrift Uber Aquilegien in den Verhand- lungen des zool. bot. Vcreins 1853 II p. 128 bes ch r e _i b t ganz die gleiche Pflanze, die wir hier im Auge haben a 1s Aq. Bauhi n i und macht von der schon 5 Jahre früher in der Flora 1848 von Schult z aufg es t e 11 t e n A. Ein- s e 1e an a gar keine Erwähn u n g. Da letzterer Name der ältere ist, so muss bei der Identität beider Pflanzen der Schotti- -sche Name A. Bauhini fallen gelassen werden. Schauen wir uns nun um den Verbreitungsbezirk dieser zierlichen Aquilegia um, so sehen wir dieselbe, wenn wir von der ·etwas fraglichen ß decipiens Gren. u. Godr. absehen, ihren westlichsten Standpunkt in der Schweiz einnehmen, wo sie sich nach Gremli's Excursionsflora nur im Canton Tessin findet, dann auch am Comersee. Ferner treffen wir sie im Süden der Centralkettc der Alpen in Süd-Tirol ziemlich allgemein verbreitet, in den angrenzenden italienischen Bergen, wie im

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