5. Jahresbericht der k. k. Realschule in Steyr, 1875

41 wähnte Pflanze, die sich allgemein unter dem Namen glandulosa Fisch., oder alpina Bmgt. aus den Fogarascher Alpen in den Herbaren vorfindet, von der ich aber nicht sicher überzeugt bin, ob sie mit der von Fischer in Link. en. pl. horti Berol. 1822, II p.' 84 aufgestellten glandulosa auch wirklich überein- stimmt, da sie dort als multiflora beschrieben ist, während bei vorliegender Art der Stengel constant einbltttig ist. Dass sie mit transsilvanica Schur nicht gleichgestellt werden darf, habe ich bereits oben auseinander gesetzt. Was nun die Verbreitung dieser Pflanze anbelangt, so wird sie von Ledebour in seiner Flora rossica I p. 56 als eine in Asien ziemlich weit verbreitete Pflanze angegeben und speciell die Standorte am Altai, am Flusse Irtisch, bei Irkutzk, am Baikalsee u. s. w. angegeben. In der Linnaea 1860 finden sich einige "adnotationes in plantas dacicas" auctore Janka p. 555, darunter auch A. glandulosa Fisch. mit der Standorts- angabe: "In Transsilvaniae alpibus p1·. Hermannstadt, Rodna ect." In Europa scheint diese Pflanze also nnr auf Sieben- bürgen beschränkt zu sein. Hier muss ich anhangsweise einer Pflanze Erwähnung thun, die sich im Herbare des bot. Museums der k. k. Universität Innsbruck findet mit der Etiquette "A. (viscosa) vulgaris var; Alpe Sznara Siebenbtlrgcn"; sie ist dem Herbare Precht's ent- nommen. Es wurde diese Pflanze zuerst als viscosa bestimmt und erst später dieser Name von anderer Hand eingeklammert und "var. vulgaris" hinzugeschrieben. Ganz gleiche Exemplare, wie wenn sie vom gleichen Standorte wären , finden sich nun auch im Fussischen Herbare als glandnlosa Fisch. mit Frage- zeichen und dem Standorte Negori. Leider sind sämmtliche Exemplare etwas schlecht conservirt (sie stammen ja aus den vierziger Jahren), so dass ich an eine Beschreibung dieser Art mich nicht wagen kann. So viel hin ich jedoch in der Lage sagen zu kiinnen, dass clicss eine von allen hier beschriebenen Arten verschiedene ist, die wahrscheinlich seither theils mit glandulosa Fisch. tl1eils mit vulgaris zusammeugeworfön wurde. Die Pflanze besitzt ziemlich grosse Blüten mit kurzem gekrümm- ten Sporn und ist ganz kahl. Ich nenne diese Pflanze A q. F u s s i i, dem um die siebenbürgische Flora hochverdienten Herrn Pfarrer Fuss zu Ehren und hoffe, wenn ich frisches Ma- 5

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