5. Jahresbericht der k. k. Realschule in Steyr, 1875

14 mende Form ist die keilförmige, wie wir sie sehr schön bei nigricans nnd longisepala, wie auch bei vulgaris finden. Eini- germassen ersichtlich wird die Form des Blattes durch eine Vergleichung der Längen- und Breitendurchmesser der einzel- nen Blattzipfel und ich mass zu diesem Zwecke immer den mittleren Blattlappen und stellte die Zahlenwerte in der Tabelle zusammen. Daraus sehen wir denn, dass bei Einseleana, py- renaica, glandulosa und auch bei vulgaris mehr rundliche Zipfel vorwalten, wiilirend thalictrifolia, longisepala, nigricans läng- liche Formen zeigen; hei grata; alpina nnd Bertolonii sind sie eher breiter als lang. Berücksichtigen wir hiebei auch noch die absoluten Zahlenwerte, so ergiebt sich, dass longisepala und nigricans die grössten, Einseleana und pyrenaica die kleinsten Blättchen besitzen. Die einzelnen ßlat.tzipfel der Theilbliittchen können sich nun decken, berUl1ren, oder können auch mehr minder weit von einander abstehen. Ersteres ist der Fall bei A. vnlgaris, nigri- cans und sulphurea; abstehend sind sie bei Einselea1ia, thalic- trifolia, pyrenaica, longisepala, Ebneri, paraplcsia und transsil- vanica; bei den ilbrigen berUhren sie sich mehr weniger mit den Rändern. Was die Z a h 1 der Eins c h n i tt e d er ein z e 1- n e n Zipfe 1 betrifft, so ist zu bemerken, dass dieselbe die Zahl 2 nie übersteigt; bei den seitlichen Blattzipfeln, welrhe meist schief keilförmig gestaltet sind, findet sich meist nur ein Einschnitt. Ausserdem kommen aber gewöhnlich noch Einker- bungen vor; seltener ist der Rand an der Spitze des Blatt- zipfels gezähnt, wie bei thalictrifolia. Dass einzelne ArtPn ,,feinzertbeiltc, vielfach zerschlitztc Blättchen" zeigen, wie z. B. das Blatt der A. alpina gewöhnlich heschriehen wird, kommt. nicht etwa von der grösseren Anzahl der Einschnitte, sondern daher, dass bei ihnen meistens die einzelnen Theilbliittchcn nicht vollkommen in die 3 Zipfel getheilt sind, sondern nur tief gespalten crscl1cinen, dass aber jeder dieser einzelnen Lappen wiederum 2 tiefe Einbuchtungen zeigt, wobei dann die einzel- nen Abschnitte linear erscheinen. Bei Einscleana ist der mittlere Zipfel einfach abgerundet ohne Einkerbungen. In Bezug auf die Co n s i s t e n z de r B l ä t t e r sehen wir bei den meisten Arten sehr weiche Bliitter, die schnell welken (vulgaris, nigricans, Kitaibelii, longisepala u. s. w.) ähnlich de- . nen des Schöllkrautes ; andere, namentlich die kleinblättrigen

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