Bericht der Sektion Steyr des D. u. Oe. Alpenvereins 1899-1909

Mit der Versammlung vom 17. November 1905 verband die Sektion auch die Feier des 100. Geburtstages des vaterländischen Dichters Adalbert Stifter. Die von Frl. Anna Pehersdorfer gehaltene Gedenkrede wurde sehr beifällig aufgenommen. An den kurz nach einander stattgehabten konstituierenden Versamm¬ lungen der neu gegründeten Sektionen Weyer und Windischgarsten unseres Vereines beteiligten sich Abordnungen unserer Sektion. Im Jahre 1908 veranstaltete die Stadt Steyr eine Jubiläums-Ausstel¬ lung, verbunden mit einer Sportabteilung, welche auch unsere Sektion über Einladung beschickte. Für die vortrefflichen photographischen Kunstwerke unse¬ res Mitgliedes Herrn Jul. Haller wurde die Sektion durch ein Ehrendiplom ausgezeichnet, welches wir selbstverständlich an die richtige Adresse geleiteten. Im Laufe der in Rede stehenden Jahre hatte die Sektion öfters Ge¬ legenheit zur Verabfolgung von Spenden und zu Wohltätigkeitsakten. Im Jahre 1900 widmete die Zentralleitung bekanntlich einen Betrag von 12000 Mark zur Unterstützung der durch Elementar-Unfälle geschädigten Bewohner unserer Alpenländer. Von dieser Summe erhielt die Sektion Steyr einen Betrag von 1400 K zugewiesen, um denselben in ihrem Arbeitsgebiete zur Verteilung zu bringen. — Nach eingehenden, teilweise auf eigener Anschauung beruhenden Informationen gelangte dieser Betrag in den Ge¬ meinden: Lausa, Losenstein, Reichraming und Großraming zur Verteilung. Aus eigenen Mitteln wurden von der Sektion nebst verschiedenen lokalen Spenden aufgewendet: Zur Erbauung der Kürnbergwarte der Sektion St. Peter des „Oe. T.-K.“ 100 K; der alpinen Gesellschaft „Ennstaler“ 200 K; zum Rosegger-Schutzhaus 40 K; zur Purtscheller-Sammlung 100 K; zum Eller-Denkmal in Sulden 50 K; für die Abgebrannten in Matsch 86 K; für die Ueberschwemmten in Kärnten 306 K; zur Baumbach-Sammlung 80 K und zum Richter-Denkmal 50 K. Die alpine Tätigkeit in der Sektion ist wohl eine ziemlich rege, wie das Touren-Verzeichnis weist, doch steht leider die Zahl der wirklichen Alpinisten zur Mitgliederzahl in etwas gar zu ungünstigem Verhältnis, und ist besonders der Mangel an jungen Kräften, an alpinem Nachwuchs zu beklagen. Die idealen Genüsse, welche der Alpinismus seinen Anhängern bietet, scheinen bei unserer Jugend sehr an Anziehungskraft eingebüßt zu haben. Gemeinsame Ausflüge wurden bei entsprechender Witterung nach Tunlichkeit an jedem Sonn- und Feiertage veranstaltet. Der alpine Schi-Lauf, welcher unbedingt in den Rahmen der Sektionstätigkeit gehört, wurde seit dem Jahre 1891 ununterbrochen von einigen Mitgliedern ge¬ pflegt. Seit mehreren Jahren besteht nun eine Schi-Riege, welche sehr

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